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PEP.: Beisl mit Stadt-Land-Flair

in VIERTEL(ER)LEBEN von

Seit dem Frühjahr 2020 sind die Kantinen der FH in Eggenberg verwaist. Neue Lokale am Campus springen mit regionaler Küche und studentenfreundlichen Angeboten ein. Ein Portrait von Eva Riedel, die gemeinsam mit Partnern in schwierigen Zeiten das “PEP. deli vom land” eröffnet hat. 

Während einer Pandemie, die von Lockdowns begleitet wird, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, erfordert viel Mut und Vertrauen. Doch das hat Eva Riedel und ihren Lebensgefährten Hannes Michetschläger nicht abgeschreckt. Während des ersten Lockdowns fassten die beiden den Entschluss, ihr eigenes Restaurant zu eröffnen. Am 7. September 2020 war es soweit und das “PEP. deli vom land” öffnete in der Alten Poststraße 152 seine Türen. 

Mit „Pepp“ in die Selbstständigkeit

Eva Riedel, Geschäftsführerin des Lokals, wollte schon seit 15 Jahren ihr eigenes Ding durchziehen. Nach jahrelanger Saisonarbeit im Service, die durch die Schließung der Gastronomie im ersten Lockdown unterbrochen wurde, war es dann soweit. „Ich habe schon daran gedacht, mich umschulen zu lassen, erfuhr dann aber durch Zufall, dass diese Räumlichkeit frei ist und ergriff sofort die Chance, mich mit meinem Lebensgefährten selbstständig zu machen“, erklärt Eva erfreut. Gemeinsam mit Hannes, dem Koch des Restaurants, sowie Gernot Plattner, dem Sous Chef, betreibt sie nun das Lokal. Alle drei sind mit Herzblut bei der Sache. „Hier ist es einfach herrlich, auch wenn es am Anfang schwer war, bekannt zu werden. Mit Flyern und Social-Media-Präsenz wurde es dann aber immer besser“, erzählt Eva stolz, die Webseite und Social-Media-Kanäle selbst betreut.

Regional und nachhaltig

Um bekannt zu werden, braucht es auch einen flotten Namen, dachten sich Eva und Hannes. ‚‚PEP.” steht aber nicht nur für peppig sondern im weiteren Sinne für den Schwung am Campus der FH JOANNEUM in Eggenberg und Umgebung. „Wir achten sehr auf Regionalität und Saisonalität. Aus diesem Grund bezeichnen wir unsere Speisen als heimische Delikatessen und dadurch entstand der ergänzende Name ‚deli vom land‘ “, erläutert Eva. Aus Gärten der Familie und von Bekannten bekommt das Restaurant das Gemüse und die Kräuter. Auch alle anderen Lebensmittel werden bei regionalen Betrieben gekauft und anschließend selbst verarbeitet.

Die Speisekarte, welche die Herkunftsbezeichnungen der Nahrungsmittel enthält, variiert je nach Saison und Laune. So gibt es im Herbst Kürbiscremesuppe und Pilzgerichte, aber auch herkömmliche traditionelle Speisen, wie Wiener Schnitzel und Apfelstrudel. Hannes lässt sich dennoch immer wieder neue Gerichte einfallen. Die Asia-Wok-Teriyaki-Pfanne oder die veganen Kürbis-Falafeln mit Kohlrabi-Kimchi auf Avocadocreme, sind nur einige der Ideen, die er umsetzt. 

Doch nicht nur regionale Produkte und saisonale Speisen sind dem Team wichtig. Nachhaltigkeit spielt im Lokal ebenso eine bedeutende Rolle. Das Projekt BackCup, das vom Umweltamt Graz in Kooperation mit Verena Kassar von „Das Gramm/Das Dekagramm“ durchgeführt wird, hat auch im PEP. seine Heimat gefunden. Die BackCups sind Mehrweg-Pfandbecher für To-Go-Getränke und im Restaurant schon seit der Eröffnung zu finden.

Eva Riedel am Zubereiten eines Coffee To Go. Die BackCup-Becher dürfen dabei nicht fehlen. – Foto: Marlies Bender

Bitte selbst abholen

Die Pandemie war für Eva, wie auch für viele andere Gastronom*innen, keine leichte Zeit. Nach der Eröffnung im September schloss das PEP. im November wieder seine Türen. Zu den Öffnungszeiten war das Team dennoch weiterhin für Bestellungen im Einsatz. „Lieferando ist nur schleppend losgegangen. Hin und wieder bin ich stundenlang vor dem Computer gesessen und habe jeden im Umkreis von 4 km angeschrieben, der mir in den Sinn kam”,  sagt Eva. Die Arbeit zahlte sich aus. „Das Beste, was wir gemacht haben, war Mundpropaganda im Viertel. Das funktionierte besser als gedacht.“ Die Lieferdienste Lieferando, Velofood und Mjam sowie die Selbstabholer*innen-App „Too Good to Go“ und die klassische Selbstabholung führten dazu, dass das „PEP.“ den zweiten Lockdown vergangenen Winter gut überstehen konnte. Eva Riedel ist aber auch den umliegenden Büros sehr dankbar, die bei ihr zu Mittag bestellt haben. Nicht alle seien im Home-Office gewesen. 

Luncheuro für Studierende

Seit dem Sommersemester 2020 werden die Kantinen der FH JOANNEUM aufgrund des Homeschoolings der Student*innen nicht mehr betrieben. Deshalb entschieden sich Eva und Hannes schon bei der Eröffnung ihres Lokals, einen “Studyteller” einzuführen, den Studierenden zu einem günstigeren Preis bekommen. Nachdem dann die ÖH mit einem  Luncheuro nachzog, wurde der Mittagsteller zum fixen Angebot des Restaurants. Der Luncheuro erspart den Studierenden einen Euro in ausgewählten Lokalen, dazu gehören neben dem “PEP.” auch Das Eggenberg und das Ristorante Trenta.

Titelbild: Hannes Michetschläger, Eva Riedel und Gernot Plattner – das Team des “PEP. deli vom land” – Foto: Marlies Bender 

 

Der Luncheuro im “PEP.”
Die Student*innen haben die Wahl zwischen vegetarischen oder Fleisch- beziehungsweise Fischgerichten, sowie die zusätzliche Auswahl einer Suppe und einem Dessert. Ein Hauptgang kostet 5,70 €, die Suppe und das Dessert kosten jeweils 1,50 €.

 

Schon immer Südoststeirerin - mit Herz und Blut. Seit kurzem Grazerin - aus Leib und Seele. Schon länger Kernölexpertin - einfach aus Prinzip.

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