Lesezeit: 1 Minute, 57 Sekunden

„Wir sind die Clowns und der Andrä Platz ist unsere Manege“

in KULTUR von

Der letzte Sonntag stand ganz im Zeichen der Projektpräsentation des Kunstprojekts „Welcome“ von Markus Wilfing am Andrä Platz. Nachbarn aus der Kernstockgasse, Bewohner und Gäste des Vinzinests, Mitglieder des Pfarrhofs, Größen aus der Politik, der Gemeinde und Vertreter des Landes Steiermark waren zusammengekommen, um den neuen Pavillon zu bewundern.

IMG_0995

Für die musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgte die Berki-Band, die mit ihren Balkan-Beats  gute Laune am Platz verbreiteten.

„Dieser Platz bietet eine hohe Diversität. Spannungsfrei war das Projekt aber nicht“, so Pfarrer Glettler in der Eröffnungsrede. Zuvor hatte es Unstimmigkeiten bezüglich des Projektbaus gegeben.

In drei großen Versammlungen mit dem Nachbarschaftsbüro unter Mediation des Friedensbüros konnten schließlich letzte Unsicherheiten und Barrieren aus dem Weg geschafft werden. Dem Bauprojekt stand nun nichts mehr im Wege.

„Wir befinden uns von der Lage her zwar in der Altstadtzone Nr.1, touristisch gesehen bemerken wir davon aber nichts. Durch den Pavillon erwarten wir uns eine Qualitätsaufwertung.“

Der Andrä Platz soll also künftig nicht mehr Problemzone, sondern ein Platz der Entspannung und Kommunikation sein. Menschen aller Gesellschaftsschichten sollen hier gemeinsam ins Gespräch kommen. Dabei verweist Glettler auf die exzessiven Medien im heutigen Zeitalter: „Es soll nicht mehr nur über Medien kommuniziert werden.”

IMG_0971

2011 hatte das Institut für Kunst im Außenraum einen Wettbewerb für die Neugestaltung des Andrä Platzes ausgeschrieben. Da sich die Pfarre St. Andrä seit vielen Jahren durch soziale und künstlerische „Integrationsarbeit“ auszeichnet, wurden die eingeladenen Künstler aufgefordert, eine „Stätte der Begegnung“ zu erschaffen, um das multikulturelle Zusammenleben in den Vordergrund zu rücken. Wilfings Projekt „Welcome“ konnte dabei überzeugen und wurde einstimmig prämiert. Auch Vertreter der Nachbarschaften wurden zur Jurysitzung eingeladen. Nachträgliche Einwände und Wünsche bezüglich Details der Gestaltung wurden vom Künstler berücksichtigt. Bekannt ist Wilfing auch für sein Schattenobjekt des Grazer Uhrturms.

Das zweiteilige Objekt am Andrä Platz soll an ein Zirkuszelt erinnern. Ein Teil des Zeltes wird von Metallstangen nachgezeichnet und ist teilweise mit einer transparenten Plane überdacht. Die aufwändig gestalteten Kugeln auf dem Dach stehen für Lokalität und Globalität. Eine wichtige Rolle spielt auch der ovale Holztisch. Er bietet Sitzgelegenheiten für alle. Der Pavillon ist eine Mischung aus Skulptur und Begegnungsstätte.

„Jeder soll sich hier willkommen fühlen. Daher heißt das Projekt auch „Welcome““, erklärt Pfarrer Glettler.

IMG_0979

Stadträtin Lisa Rücker hatte  für die Eröffnung des „Zirkuszelts“ eine passende Songzeile umgestaltet: „Wir alle sind die Clowns und die Welt ist unser Zirkuszelt. Der Andrä Platz ist unsere Manege.”

Wilfing selbst war die Freude und Erleichterung während der gesamten Veranstaltung ins Gesicht geschrieben: „Ich bin wirklich erleichtert, dass es nun doch geklappt hat, und bin wirklich stolz auf dieses Projekt.”

IMG_0999

 

IMG_1004  IMG_0994

Nächste Woche könnt ihr ein Porträt über Markus Wilfing und seine Arbeiten bei uns in der Annenpost lesen.

Angela Mader über mich: Dunkelblonde Lockenpracht, vollmondförmige, blau-graue Augen und Lachfalten, die bei ihrem häufigen Grinsen gut zur Geltung kommen. Ihr Charakter zeichnet sich durch ihre gnadenlose Hilfsbereitschaft aus. Egal wie verworren und unlösbar die Situation erscheint, sie hält stets mehr oder weniger ernst gemeinte Ratschläge parat. Die Kommunikation ist ihr Metier, Klatsch oder Tratsch wird stets auf Facebook diskutiert, selbst zu späten Nachtstunden. Ihr Organisationstalent bei Partys und auf Reisen in spanische Länder steht in Kontrast zu ihrer Angewohnheit, Aufgaben erst kurz vor der Deadline zu erledigen. Ohne raffinierte Glitzerelemente auf ihren heiß geliebten Sneakers sowie auf Shirts geht nichts. Mode und Styling werden zur Religion erklärt, der Satz „Jo des geht jo goar ned.“ bezieht sich auf Outfits der Mitmenschen, Musikrichtungen, in denen weder House noch ein DJ vorkommen, sowie die Tatsache, dass gewisse Leute nie auf ihr Handy blicken. Das ist sie.

Loading Facebook Comments ...

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

*

zwei × eins =

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Das letzte von

Gehe zu Nach oben