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Der NWW Design Award – Talentschmiede für innovatives Design

in KULTUR von

Am Montag wurde das designforum Steiermark im Kunsthaus Graz zum Schauplatz für Innovation und Kreativität. Der NWW Design Award der Neuen Wiener Werkstätte wurde 2012 das erste Mal vergeben und widmete sich dem Thema “Meta-Mobilität – Unser Leben als moderne Nomaden”. Der neue Designpreis wird im Zweijahresrhythmus zu wechselnden Themen ausgeschrieben.

Karin Polzhofer von der Neuen Wiener Werkstätte bei der Eröffnungsrede
Karin Polzhofer von der Neuen Wiener Werkstätte bei der Eröffnungsrede

Der Award richtet sich an Gestalter, Innenarchitekten, Jungdesigner und Designstudenten. Für den Sieger winkt ein Preisgeld in der Höhe von 5000 €. Über 20 verschiedene Länder nahmen am Wettbewerb teil, insgesamt wurden 297 Projekte eingereicht. Eine hochkarätige 14-köpfige Jury unter der Leitung des New Yorkers Vito Acconci erstellte zuerst eine Shortlist der 17 besten Projekte. Aus dieser wurden dann die drei Gewinnerentwürfe ausgewählt. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der Vienna Design Week 2012. Die NWW Design Award Trophäe wurde vom Designer und Staatspreisträger Thomas Feichtner entworfen. Außerdem fertigte die Neue Wiener Werkstätte von den drei erstplatzierten Designentwürfen Prototypen an. Das designforum Steiermark zeigt diese Gewinnerbeiträge im Rahmen des Designmonats Graz 2013 von 6. Mai bis 16. Juni 2013 im Kunsthaus Graz.

Eberhard Schrempf (Creative Industries Styria), Peristrägerin Johanna Dehio und Landesrat Christian Buchmann
Eberhard Schrempf (Creative Industries Styria), Preisträgerin Johanna Dehio und Landesrat Christian Buchmann

 ,,Es geht bei diesem Wettbewerb nicht primär darum sich an ein klassisches Programm anzubiedern oder darum, dass die Entwürfe in das Sortiment der Neuen Wiener Werkstätte passen. Wird ein Objekt produziert ist es gut, wenn nicht, ist es auch gut”, so Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria über die Veranstaltung.

Beim NWW Design Award steht aber nicht nur Design im Fokus. Die entworfenen Modelle stehen auf dem Prüfstand. Kochweltmeister Franz Peier setzte dies während der Veranstaltung um und kochte auf dem Siegerobjekt „Mobile Gastfreundschaft“ für die Besucher. Auf die Frage, wie er denn das Kochen am lebenden Kunstwerk findet, antwortete er: ”Wunderbar.”

“Wir wollen ein Sprungbrett sein und gutes Design kreativ und innovativ fördern. Es ist nicht nur ein Award, besondere Leistungen der Designer gehen in Serienreife”, zeigt sich Christian Buchmann, Landesrat für Wirtschaft, Europa und Kultur begeistert. ,,Wir ziehen von Ort zu Ort, von Wohnung zu Wohnung. Es geht um Mobilität auf unterschiedliche Art und Weise, wie gehe ich mit Räumen unterschiedlich um?“, so Karin Polzhofer, Leiterin von Marketing und Presse der Neuen Wiener Werkstätte. Die Gewinner des Design Awards spielen mit dieser Mobilität.

Mit dem NWW DESIGN AWARD hat die Neue Wiener Werkstätte 2012 eine neue Auszeichnung für innovative Gestaltungsentwürfe im Bereich des Interieurs ins Leben gerufen, die sich in enger Kooperation mit Kultur- und Bildungsinstitutionen und Medien auf die Suche nach Trends und kreativen Potentialen begibt.

Kochweltmeister Franz Peier und das Gewinnermodell des Design Awards
Kochweltmeister Franz Peier und das Gewinnermodell des Design Awards

Der erste Platz im Designwettbewerb ging an die Wiener Designer Maciej Chmara und Anna Rosinke mit einem mobilen Küchenmodell, hergestellt aus hochwertig verarbeitetem Massivholz. Kontrast bieten die knalligen Farben der Baumarktutensilien. Unter dem Motto “Mobile Gastfreundschaft” werden die Selbstinitiative im urbanen Raum und soziokulturelle Aspekte thematisiert. Das Modell wurde im Grundriss einer Europalette entworfen und hat zahlreiche ausschiebbare Elemente. Der Transport ist einfach, egal ob mit Auto oder zu Fuß. Um alles dabei zu haben, wurde die Küche immer wieder optimiert. Die große Schublade der Küche beeinhaltet Geschirr und Kochutensilien für bis zu 12 Personen. Will man abwaschen, kann per Fußpumpe aus einem Kanister Wasser hochgepumpt werden. Der eingebaute Herd ist herausschiebbar und wird mit drei Gaskochern betrieben. Kräuter wachsen direkt in dem Möbelstück, zusätzliche Notwendigkeiten sind vorhanden. Der herausschiebbare Herd wird mit drei Gaskochern betrieben. Die mobile Küche kann sowohl draußen, als auch im Ferienhaus, Loft oder in der Stadtwohnung ihren Einsatz finden.

der 1. Platz des Design Awards wird getestet
der 1. Platz des Design Awards wird getestet

Der zweite Platz ging an den Formholzstuhl Donald. Die deutschen Studenten Philipp Hermes und Dustin Jessen entwickelten diesen im Rahmen ihrer Bachelor Arbeit an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Ziel war es, ein ganzheitlich gestaltetes Sitzmöbel zu entwerfen. Ganzheitlich bedeutet für die Studenten, dass alle Aspekte aus dem Lebenszyklus und dem Kontext des Produktes ihren Anteil in einer gestalterischen Gesamtheit finden.

2. Platz: "Donald" von Philipp Hermes & Dustin Jessen
2. Platz: „Donald“ von Philipp Hermes & Dustin Jessen

Den dritten Platz konnte die Wahlberlinerin Johanna Dehio mit ihrem Entwurf “Hockerbank” belegen. Inspiration für die “Hockerbank” lieferten provisorische Sitzgelegenheiten. Das Modell besteht aus mehreren Hockern, die durch eine Bankplatte mit runden Aussparungen zu einer Sitzbank ergänzt werden können, und kleinen, runden Tischen, die in eine lange Tafel verwandelt werden können. Alle Einzelteile sind mit unterschiedlichen Holzsorten furniert.

der dritte Platz, die Hocherbank von Johanna Dehio
der dritte Platz, die Hocherbank von Johanna Dehio

2014 findet der nächste NWW Design Award statt. Unter nwwdesignaward.org  beginnt bereits die Vorregistrierung. Die Ausschreibung erfolgt im Herbst 2013.

Video von der Eröffnung des Design Awards

Text/Fotos: Angelika Golser und Angela Mader

Angela Mader über mich: Dunkelblonde Lockenpracht, vollmondförmige, blau-graue Augen und Lachfalten, die bei ihrem häufigen Grinsen gut zur Geltung kommen. Ihr Charakter zeichnet sich durch ihre gnadenlose Hilfsbereitschaft aus. Egal wie verworren und unlösbar die Situation erscheint, sie hält stets mehr oder weniger ernst gemeinte Ratschläge parat. Die Kommunikation ist ihr Metier, Klatsch oder Tratsch wird stets auf Facebook diskutiert, selbst zu späten Nachtstunden. Ihr Organisationstalent bei Partys und auf Reisen in spanische Länder steht in Kontrast zu ihrer Angewohnheit, Aufgaben erst kurz vor der Deadline zu erledigen. Ohne raffinierte Glitzerelemente auf ihren heiß geliebten Sneakers sowie auf Shirts geht nichts. Mode und Styling werden zur Religion erklärt, der Satz „Jo des geht jo goar ned.“ bezieht sich auf Outfits der Mitmenschen, Musikrichtungen, in denen weder House noch ein DJ vorkommen, sowie die Tatsache, dass gewisse Leute nie auf ihr Handy blicken. Das ist sie.

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