Regale mit Hundefutter, Hundezubehör und selbstgenähten Einkaufstaschen in der Hunde-Bar und Kreativwerkstatt in Eggenberg

Hunde-Bar und noch viel mehr

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Anfang Mai eröffnete Tünde Biro in der Karl-Morre-Straße 73 die „Hunde-Bar und Kreativ-Werkstatt“. Damit will die gebürtige Ungarin ihre Interessen für Hunde und kreative Textilarbeit vereinen, schließt aber auch andere Geschäftsfelder nicht aus.

Von außen wirkt das Geschäft an der Bushaltestelle Bauernfeldstraße unscheinbar. In der Auslage hängen bunte Hundehalsbänder, daneben finden sich Hundefutter und weitere kleine Objekte wie Backformen für Hundekekse. Beim Betreten fallen als Erstes Einkaufstaschen mit Hundemuster auf, die sich zwischen Futter und Zubehör mischen. Weiter hinten erblickt man eine Schneiderpuppe und eine rosa Nähmaschine.

Vielfältiges Angebot

In dem 115 m² großen Geschäft wolle Betreiberin Tünde Biro vor allem Hundefutter verkaufen, sagt sie. Daneben gibt es Zubehör wie Hundespielzeug oder Hundebetten, selbstgemachte Taschen und Polster – natürlich aus Stoffen mit Hundemuster – sowie Meditationszubehör und Automatenkaffee. Außerdem bietet sie Änderungsarbeiten für Kleidungsstücke an. Hier sei die Nachfrage derzeit stärker als beim Tierfutter.

Tünde Bori zeigt einen Stoff mit Hundemuster
Die Stoffe mit den Hundemustern bestellt Biro vor allem bei Amazon. – Foto: Kathrin Strohmaier

Die meisten Menschen kommen momentan aber aus einem anderen Grund: Sie wollen Pakete abholen oder aufgeben. Die Unternehmerin hat nämlich auch einen Vertrag mit den drei Zustelldiensten GLS, DPD und Hermes. Wenn diese an der eigentlichen Zustelladresse niemanden antreffen, bringen sie das Paket in ihr Geschäft. Die Adressat:innen können es dann dort abholen.

Schwierigkeiten am österreichischen Arbeitsmarkt

Ihre Öffnungszeiten möchte Tünde ab Juli auf Samstage ausweiten, um sich an die erwerbstätige Kundschaft anzupassen. Sie selbst arbeite hauptberuflich in der Kantine des Bezirksgerichts Ost, wo es ihr sehr gefalle und sie sich mit den Kolleg:innen gut verstehe. „Wenn ich zum Beispiel Urlaub nehme, fragen alle gleich, wann ich wiederkomme, weil ich ihnen abgehe.“ In früheren Jobs habe man sie oft von oben herab behandelt, weil sie Ausländerin sei, erzählt die gebürtige Ungarin.

Die vier Ausbildungen, die sie in ihrer Heimat gemacht habe, nämlich zur Lehrerin, zur heilpädagogischen Assistentin, zur Buchhalterin und fürs Textilgewerbe, würden ihr in Österreich nicht viel bringen. Biro habe hier deshalb bereits viele Jobs gehabt, die nichts mit ihrer eigentlichen Ausbildung zu tun hatten. „Als ich nach Österreich kam, arbeitete ich in Niederösterreich zuerst klassisch als Zimmermädchen, dann als Hausdame. In Graz fing ich 2019 als Frühstückskellnerin an. Außerdem war ich Schulbusfahrerin und habe behinderte Erwachsene befördert. Sogar den Taxischein habe ich gemacht.“

Der Weg zum eigenen Geschäft

Irgendwann kam ihr dann die Idee für ein eigenes Geschäft. Fast ein Jahr habe sie dafür nach einem geeigneten Ort gesucht. Die Karl-Morre-Straße 73 erschien ihr aufgrund der Parkmöglichkeiten und des Verkehrs als ein guter Standort. Außerdem sei ihr aufgefallen, dass hier immer viele mit ihren Hunden vorbeispazieren. Vor Biro stand das Geschäftslokal in Eggenberg leer. Zuletzt befand sich darin das Fitnessstudio Body Tension.

Auf die Frage, was ihr im Geschäft am meisten Spaß macht, antwortet sie: „Alles“. Etwas stressig werde es bloß, wenn Zustellfahrer:in und Kundschaft zugleich kommen. Ihre Begeisterung für Hunde spürt man bei allem, was sie tut. „Das sind meine Lieblinge. Nicht Frösche, nicht Pferde, sondern Hunde. Die sind einfach super.“

Für einen Nebenraum, der derzeit noch leer steht, hat die Hundeliebhaberin bereits einige Ideen. „Vielleicht probiere ich, dort ein Nagelstudio einzurichten. Das ist einfacher als etwa ein Hundefrisör, wofür ich mehr investieren müsste.“ Auch eine kleine Yoga-Gruppe oder einen Hundekindergarten könne sie sich vorstellen. Jetzt müsse sie aber erst einmal Personal finden.

 

Titelbild: Tünde Biro will in ihrem neuen Geschäft vor allem Hundefutter verkaufen. – Foto: Kathrin Strohmaier

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