City Lights Calling 2020
Lesezeit: 3 Minuten, 58 Sekunden

City Lights Calling – Punk-Rock-Band mit Passion

in KULTUR von

Ausgestattet mit Schlagzeug, Bass, drei Gitarren und drei Gesangsstimmen: Die fünfköpfige Punk-Rock-Band City Lights Calling will hoch hinaus. Jährlich hat sie einen großen Auftritt im Tanz- und Nachtklub PPC im Lend. 2014 begann dort ihre Karriere – 2021 trat sie erstmals ohne Publikum auf. Was am 24. Mai noch nicht möglich war, wird bald nachgeholt: Wieder vor ihren Fans rocken – im Juni ist einiges geplant.

Die damals frisch gebackene Band hatte 2014 ihren ersten großen Gig im PPC. Seitdem hat City Lights Calling dort jährliche Auftritte. Auch am Montag, dem 24. Mai – aber mit Liveübertragung statt Publikum. Diese wurde im Rahmen eines Live-Stream Events der FVURBI (Uni Graz) organisiert, das Video ist auf Facebook abrufbar. Sound- und Video übernahm der Technik-Chef Peter Drohneberger von Graz Connected. 

Kennenlernen On Stage

Fünf Jungs verstreut aus allen Ecken der Obersteiermark – die Künstler sind ursprünglich alle nicht aus Graz. Doch heute ist die Stadt Ausgangsort für ihre Musik. Für Gesang und Gitarren zuständig sind die Gründungsmitglieder Roland „Rol“ Ploderer und Martin „Tin“ Fladenhofer sowie der später dazugestoßene Markus „Tee“ Tischhart. Der Bassist ist Thorsten Schell, Fabian Pusterwallner spielt das Schlagzeug. Neben der Band haben alle Mitglieder Jobs, Markus studiert Sales und Management an der FH Campus 02. 

2014 lernten sich die Gründungsmitglieder Roland und Martin direkt auf der Bühne kennen. Rol hatte mit seiner damaligen Band „Carousel 48“ einen Gig, bei dem der Frontman ausfiel. Auftritt Martin: Er sprang spontan als Sänger ein. Nach vier einstudierten und 14 improvisierten Songs on Stage, die das Publikum begeisterten, war die Gründung einer gemeinsamen Band beschlossene Sache. Kurz darauf stießen auch die restlichen Mitglieder dazu. 

City Lights Calling
Martin Fladenhofer, Roland Ploderer und Markus Tischhart von City Lights Calling (v.l.n.r.) – Foto: Wild und Wunderbar

Rockmusik über den Lichtern der Stadt

Die Phrase „City Lights Calling“ faszinierte Sänger Roland bereits als Kind beim Englischlernen. „Schon damals war mir klar, dass der Name einmal mein Herzensprojekt sein wird“, erinnert er sich zurück. Der Bandname ist gleichzeitig auch das Motto der Gruppe – denn sie wollen ihre Musik mit Blick auf alle „City Lights“ der Welt spielen.

Es gibt aber noch einen weiteren Bandnamen: „Romance Dawn“ war ein Nebenprojekt von Rol, als dieser in seinen Anfängen noch als Solokünstler auftrat. Danach war die Idee, bei Romance Dawn, auf Instagram „Romancedawners”, auch ein Schlagzeug zu integrieren, da bei City Lights Calling zunächst die Akustikgitarren im Vordergrund standen. 

Rock, Punk und alles dazwischen

Die Band beschreibt ihr Musikgenre als „Rockmusik mit Punk-Einflüssen und modernen Elementen“. Im Programm von City Lights Calling stehen viele eigene Songs wie „Encinitas“ oder „Coffee Colombia“, aber auch einige Covers, etwa von ihrer Idol-Band blink-182, Angels and Airwaves oder Machine Gun Kelly. Bei ihren Songs wollen sie ihre Zuhörer*innen zum Mitfühlen und Mitsingen bewegen. Die Musikszene in Graz ist für die Musiker überschaubar, in ganz Österreich gebe es keine gute Szene für Rockmusik. „Die Bands, die es schaffen, tun das auf internationalem Level.“

„Jeder Song ist ein eigenes Kapitel”

„Jeder Song wird, nachdem er geschrieben wurde, noch mindestens 14-mal überarbeitet“, lacht Martin. Die Gruppe legt Wert darauf, dass ihre Musik Tiefe und Aussagekraft hat. Roland verweist dabei auf ein Zitat eines seiner Idole, Tyler Joseph von der US-amerikanischen Band Twenty One Pilots: „Man merkt sehr wohl, nicht nur als Künstler*in, ob in Liedern viel Seele steckt, ob sie in einer Stunde oder in einem Monat geschrieben wurden.“ Wichtig beim Songwriting ist für Rol, jede Idee sofort aufzuschreiben oder aufzunehmen; zehn Sekunden später könne man sie vielleicht nicht mehr rekonstruieren. „Jeder Song, den wir schreiben, ist ein eigenes, großes Kapitel“, so Sänger Martin.

Auftritt City Lights Calling PPC
Roland Ploderer und Markus Tischhart bei einem Auftritt im PPC 2017 – Foto: Wild und Wunderbar

Von der Garage auf die Bühne

„Keine Show war bisher so grandios wie die Momente mit der Band dahinter“, so Sänger Rol. Egal, ob bei einer gemeinsamen Reise oder beim Songschreiben in der Garage: Die Erinnerungen sind das, worauf es ihnen ankommt. 2016 entstand das erste Musikalbum „Untitled“ während einer Kalifornien-Reise. Ob eine beim Videodreh abhanden gekommene Drohne, ein Roadtrip im quitschgelben Touristenauto oder ein fast gescheiterter Konzertbesuch von blink-182 – die gemeinsamen Erlebnisse schweißten die Musiker enger zusammen. Anfang 2018 haben Markus und Roland eine Tour quer durch Österreich und Teile von Deutschland unternommen.

Das erste Musikvideo „We are Kings“ drehte die Gruppe 2017 im Hotel Daniel am Grazer Hauptbahnhof, das zweite, „Threebrothers“, 2018 in Norwegen. Im Folgejahr holte sie sich beim Wettbewerb „Rock in Graz Opener” im Dom im Berg den Sieg, was ihnen beim Festival „Rock in Graz” zum Auftritt als Vorband von Limp Bizkit in der Messehalle verhalf. „Tausende Leute strömten in die Halle, während wir auf die Bühne gingen. Das Gefühl war gigantisch.“ Seit 2018 sind die jungen Musiker auch beim Nova Rock Festival dabei. Zu Hause in Graz spielen sie des Öfteren auf öffentlichen Plätzen, gerne am Lendplatz oder am Schlossberg. Was Sänger Markus besonders bei seinen Auftritten bewegt: „Wenn du weißt, dass die Leute wegen deiner Musik kommen, und bei Liedern mitsingen, die du mit 14 in einer Garage geschrieben hast… Das Gefühl ist unbezahlbar.“ 

Band-Momente für die Zukunft

„Das Beste ist, dass uns die Leute, vor denen wir auftreten, immer das Gefühl geben, uns gerne bei sich zu haben, egal welchen Alters und Standes. Vom 40-jährigen Anzugträger bis zum jungen Hippie war schon alles dabei“, schwärmt Gitarrist Martin. Aktuell arbeiten die Mitglieder von City Lights Calling an ihrem nächsten Album. Außerdem sind für den Sommer einige Outdoor-Shows geplant: Im Gasthaus Lendplatzl soll auf der Dachterrasse gerockt werden und am 3. Juli spielt die Gruppe am City Beach am Murradweg. Was ihre Karriere als Band betrifft, sind die Fünf optimistisch: „Alles kommt so, wie es soll, wenn man nur hart genug dafür arbeitet.“ 

 

Titelbild: Daniel Roos

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