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Thommy Ten und Amélie van Tass: Mentalmagier im Interview

in KULTUR von

Thommy Ten und Amélie van Tass entführen ihre Zuschauer mit einer atemberaubenden Show in die Welt des Gedankenlesens. Immer mit dabei: ihr Hund Mr. Koni Hundini.

Die Lichter gehen aus und mit tosendem Applaus kommen Thommy Ten und Amélie van Tass auf die Bühne. Mit verbundenen Augen erkennt Amélie unter anderem beliebig ausgewählte Gegenstände von Zuschauern oder errät deren Geburtsdatum. Am 30. April waren sie ein letztes Mal mit ihrem Programm „Zweifach Zauberhaft“ in der Helmut-List-Halle zu Gast. 2024 kehren sie mit einem neuen Programm nach Graz zurück. Knapp vor der ersten Show haben sich beide noch für ein kurzes Interview mit der Annenpost Zeit genommen.

Ob der 2. Platz bei America’s Got Talent, diverse Weltmeistertitel der Zauberkunst und Mentalmagie oder 500 Shows in Las Vegas. In den letzten Jahren habt ihr bereits sehr viel erreicht. Wie hat alles angefangen und was fasziniert euch besonders an eurer Arbeit?

Thommy: Mit uns gemeinsam hat alles schon vor über 10 Jahren angefangen. Wir haben uns damals bei der großen Chance kennengelernt und haben relativ schnell gemerkt, dass wir gemeinsam was anderes machen wollen. Da kamen wir eben auch auf die Mentalmagie. Wir haben gemerkt, dass wir eine großartige Verbindung haben und Verbindungen zwischen Menschen können quasi Unmögliches möglich machen. Seither arbeiten wir an der Show, arbeiten wir an uns und an dem Programm. Wie du schon gesagt hast, über die letzten 10 Jahren hat es tatsächlich Ausmaße angenommen, die wir uns gar nicht erträumt hätten.

Amélie: Was uns an unserer Arbeit generell einfach Spaß macht, ist, dass wir in einer Welt leben, wo wir uns schon alles erklären können. Man hat irgendeine Frage, tippt sie kurz auf  Google ein und man hat sofort die Antwort auf die Frage. Bei uns ist es anders. Erwachsene fühlen sich wieder wie Kinder. Man kann sich nicht alles sofort, oder im besten Fall gar nicht erklären. Das Schöne daran ist, das Staunen in den Gesichtern der Menschen zu sehen.

Thommy Ten und Amélie van Tass in Aktion
Thommy Ten und Amélie van Tass in Aktion – Foto: Matthias Köstler

Ihr seid weltweit mit eurem Programm unterwegs und habt vor kurzem sozusagen als „zweites Zuhause“ ein Haus in Las Vegas erworben. Seid ihr, abgesehen von eurer Tour, viel in Österreich?

Thommy: Normalerweise sind wir die Hälfte des Jahres in Amerika und die andere Hälfte in Österreich. Außer die letzten zwei Jahre, da waren wir tatsächlich fast durchgehend in Las Vegas, um die 500 Shows zu spielen. Wir haben Las Vegas kennen und lieben gelernt, mögen allerdings beide Seiten. Also wir lieben es auch, hier in Österreich zu sein. Wir wohnen in der Wachau in der Nähe der Donau. Es ist wunderschön dort. Es ist aber auch toll in Vegas, sozusagen der Weltmetropole des Entertainment, zu sein, dort zu arbeiten und dort Shows zu kreieren. Wir wollen keines von beidem missen. Es wird wahrscheinlich die nächsten Jahre auch so sein, dass wir die Hälfte des Jahres in Österreich und die andere Hälfte in Amerika sein werden.

Wie kann man sich eine eigene Show in Las Vegas vorstellen? Wie fühlt es sich an?

Amélie: Es ist natürlich ein Wahnsinn für jeden Künstler, dort eine Headline Show zu haben, also als Hauptkünstler jeden Abend auf der Bühne zu stehen. In den ersten Wochen muss man sich oft ein bisschen zwicken und denkt sich: Wow, das ist jetzt wirklich wahr. Wir sind vor ein paar Jahren in genau diesem Theater gesessen und damals haben wir gesagt, es wäre so schön, wenn wir eines Tages hier unsere Show hätten und es ist wirklich passiert. Wir schätzen das nach wie vor sehr und wir sind dankbar, dass wir das machen dürfen und durften. Bei der Show sind Cirque du Soleil, MGM (Metro-Goldwyn-Mayer) und America’s Got Talent involviert gewesen. Also viele große Companies, die bereits jahrzehntelang professionell Kunst machen. Wir haben sehr viel gelernt in dieser Zeit. Jeden Abend auf dieser Bühne zu stehen und Leute im Publikum zu haben, die von der ganzen Welt extra wegen uns kommen, ist ein super Gefühl.

Mit eurem derzeitigen Programm „Zweifach Zauberhaft“ biegt ihr jetzt auf die Schlusslinie ein. Wird es irgendwann langweilig, über einen längeren Zeitraum die gleiche Show zu spielen?

Thommy: Das Schöne …

Amélie (ruft dazwischen): Überhaupt nicht!

Thommy: … bei unserer Show, sie ist jeden Abend anders. Auch wenn wir „Zweifach Zauberhaft“ schon seit ein paar Jahren spielen. Wir arbeiten viel mit Leuten und holen sie auf die Bühne. Unser Hund Koni ist auch dabei, da weiß man sowieso nie, was er vor hat. Es ist jeden Abend anders. Man schleift auch jetzt noch an der Show, auch wenn das unsere Abschiedstournee mit „Zweifach Zauberhaft“ ist. Auf der einen Seite etwas traurig, weil die Show gerade wunderbar funktioniert und wir sie sehr gerne spielen. Auf der anderen Seite freuen wir uns schon extrem auf das neue Programm „DREIFACH ZAUBERHAFT – DIE LAS VEGAS SHOW“ und darauf, nächstes Jahr auch hier in Graz in der Stadthalle spielen zu dürfen.

Blick auf die Bühne am Ende der Show.
Das Publikum ist begeistert von der Show. – Foto: Fabian Enzi

Wie gerade schon erwähnt, habt ihr vor einigen Tagen euer neues Programm „DREIFACH ZAUBERHAFT – DIE LAS VEGAS SHOW“ präsentiert, mit dem ihr ab dem nächsten Jahr auf Tour geht und auch nach Österreich kommt. Worauf können sich die Zuschauer in etwa einstellen?

Amélie: Wir haben in den letzten ein bis zwei Jahren in Las Vegas viel Erfahrung gesammelt und natürlich auch davor, wo wir auf Tournee waren. Mittlerweile haben wir vor Hunderttausenden von Leuten gespielt und haben uns von Vegas ein bisschen inspirieren lassen. Die Stadt wird eine große Rolle in unserer Show spielen und der Name sagt schon „Dreifach Zauberhaft“. Das heißt, es sind nicht nur Thommy und ich dabei, sondern auch unser Hund Mr. Koni Hundini, der eine noch größere Rolle bekommt und der eigentliche Star der Show sein wird.

Thommy: Man kann sagen, es ist der Höhepunkt der Trilogie. Nach „Einfach Zauberhaft“ und „Zweifach Zauberhaft“ folgt natürlich „Dreifach Zauberhaft“.

Ein Programm auf die Beine zu stellen, benötigt viel Vorbereitung und Übung. Wie lange braucht ihr, bis so eine neue Show steht?

Thommy: Begonnen hat das Ganze eigentlich, als wir vor zwei Jahren nach Vegas gegangen sind. Jetzt, nicht einmal mehr ein Jahr vor dem Start der neuen Show, sind wir schon im Endspurt. Alle Elemente vom Bühnenbild, von den Tricks, von den Routinen bis hin zu den Kostümen kommen langsam zusammen. Das wird sicher noch bis zur Premiere nächstes Jahr einiges an Zeit beanspruchen.

Ihr seid fast durchgehend unterwegs und spielt viele Shows. Bleibt da noch viel Zeit zum Entspannen und für andere Dinge?

Amélie: Wir nehmen uns jede freie Minute die wir bekommen und machen lustige Sachen. In Las Vegas sind wir sehr gerne im Circus Center. Da sind auch viele Künstler aus dem Cirque du Soleil, die dort trainieren. Wir haben uns gedacht, wir schwingen uns einmal auf das fliegende Trapez. Das ist quasi unser neues Hobby. Heute hier in Graz hat Thommy entdeckt, dass es einen Trampolinpark gibt. Wir haben es uns nicht nehmen lassen und sind gleich springen gegangen.

Gibt es spezielle Ziele in der Zukunft, die ihr noch erreichen wollt?

Thommy: Jetzt ist einfach das große Ziel und das große Projekt „Dreifach Zauberhaft“ auf die Beine zu stellen. Wir versuchen immer, Stück für Stück zu arbeiten. Sprich, sich nur das nächste Projekt vorzunehmen und dafür 100, 200 Prozent zu geben. Wenn das dann fertig ist, dann schaut man was als nächstes kommt.

 

Titelbild: Thommy Ten und Amélie van Tass mit ihrem Hund Mr. Koni Hundini – Foto: Artwork

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