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„Brot & Fisch“ gegen den Hunger

in Allgemein/SOZIALES von

In den Carla-Läden der Caritas gibt es neuerdings auch Foodsharing-Regale. Um ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen und um Bedürftigen zu helfen.

Von: Michaela Holzinger, Mathias Huber und Franziska Jaeger

„Wir möchten einen Beitrag leisten.“ In dieser Hinsicht ist sich John Liebminger sicher. Seit Dezember 2020 widmet er sich als Abteilungsleiter der Caritas für Carla-Läden und Sachspenden einem neuen Herzensprojekt. Der Name – „Brot & Fisch” – ist eine Anspielung auf die biblische Geschichte der Speisenvermehrung am See Genezareth. Die Idee hinter dem Projekt ist simpel: Lebensmittel überall dort bereitstellen, wo sie von Bedürftigen gebraucht werden.

John Liebminger will das Angebot der Carla-Läden um Gratislebensmittel erweitern. – Foto: Caritas

Der Bedarf ist jedenfalls steigend, versichert Liebminger: „Der Kreis der Menschen, die weniger Geld haben, ist enorm hoch und auch immer stärker im Steigen begriffen. Die Einkommensschere geht weiter auseinander.“ Mit Beginn der Pandemie hätte sich dann auch das Angebot an Lebensmittelausgaben reduziert, daher sei dieses Thema für die Caritas wichtiger geworden. „Wir haben erkannt, dass wir auch in diesem Bereich etwas tun müssen – nicht nur bei Re-Use-Möbeln oder Gebraucht-Textilien”, sagt Liebminger. „Wir haben dann die Idee geboren, mit unserem bestehenden Personal dort hinzuschauen, wo andere wegschauen.”

Seither haben Liebminger und sein Team aus Freiwilligen nun mit viel Engagement begonnen, in den Carla-Läden, in denen normalerweise Secondhand-Kleidung oder Bücher zu niedrigen Preisen weiterverkauft werden, Regale und Kühlschränke zu installieren. Dort können Hilfsbereite Nahrungsmittel für Bedürftige bereitstellen, auch mit Unternehmen wie DM und BIPA gibt es Kooperationen.

„Brot und Fisch“ Station in einem Carla-Laden. – Foto: Caritas

Das Projekt muss allerdings erst noch richtig anlaufen. Neben organisatorischen Problemen gibt es vor allem bei der Anzahl der abgegebenen Güter noch Luft nach oben. „Wir haben einfach zu wenig Ware in den Regalen“, sagt Liebminger. Das liegt wohl auch am Bekanntheitsgrad des Projekts, das Ende letzten Jahres startete. Bereits deutlich bekannter sind andere Foodsharing-Projekte wie „Fairteiler“, Outdoor-Regale, die von Ehrenamtlichen befüllt und gesäubert werden. Die Lebensmittel kommen hier von kooperierenden Supermärkten, aber auch von Privatpersonen. Ziel der Fairteiler ist es, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, Bedürftigkeit ist keine Voraussetzung. Übrigens auch bei der Caritas nicht. „Die Caritas hat durch ihre Größe eine bessere Reichweite“, erklärt Liebminger, warum „Brot & Fisch“ eine wichtige Ergänzung zu bestehenden Sharing-Projekten darstellt. „Der Idealzustand wäre natürlich, dass Bevölkerungsgruppen sich selbst organisieren und mehr in diesem Bereich engagieren.“

 

Titelbild: Mitarbeiter beim Start der Aktion. – Foto: Caritas

Abenteuer suchende Weltenbummlerin, die gute Musik liebt, Buch und Kamera stets in der Tasche hat und immer wieder gerne zurück nach Hause kommt.

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