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Nie wieder Parkplatzsuche

in VIERTEL(ER)LEBEN von

Im Kampf gegen Parkplatznot und Innenstadtstau stellen Lastenräder eine schlaue Alternative dar. Ausprobieren kann man das diesen Samstag bei der „Lemur-Tour“.

Von Claudia Schröder, Constanze Seidl und Julian Strassegger.

„Kannst du dir noch ein Fahrradkurier-Dasein ohne Lastenrad vorstellen?“, fragt Lemur-Inhaber Michael Brulz einen Kunden, der soeben den Verkaufs- und Werkraum betritt. „Undenkbar“, sagt der Mann, der den Fahrradshop in der Griesgasse offensichtlich öfter besucht. „Es ist praktischer“, meint er und erklärt, dass das Fahren damit überhaupt kein Problem darstellt.

Das Lemur in der Griesgasse – Foto: Constanze Seidl

Lastenräder bieten abgesehen von den Anschaffungskosten einen offensichtlichen Vorteil zum Auto. Man findet leichter einen Parkplatz. Auch die Allgemeinheit profitiert: Die Homepage der Stadt Graz zeigt auf, dass mit den Errichtungskosten für einen einzigen Tiefgaragenstellplatz 15 Fahrradservicestationen finanziert werden können. Außerdem sind laut der ARGUS Radlobby Steiermark etwa 50 Prozent aller Wege in der Stadt mit dem Transport von Waren verbunden, etwa 34 Prozent davon entfallen auf leichte Güter. Würde ein Teil dieser FahrerInnen auf ein Lastenrad umsteigen, könnte sich die Verkehrssituation verbessern.

Lastenräder erleben in Graz seit ungefähr fünf Jahren einen merklichen Aufschwung. Dies habe, sagt Heidi Schmitt, Obfrau von ARGUS, sicherlich auch mit dem europaweiten Projekt CycleLogistics zu tun, das in Graz von der Forschungsgesellschaft Mobilität umgesetzt wird. Das Projekt strebt den Aufbau einer urbanen Transportlogistik via Fahrrad an. Gerade in Städten sei es wichtig, sich nach Alternativen zu Kraftfahrzeugen umzusehen, meint Schmitt. ,,Es wäre schön, wenn mehr in Richtung Lastenrad gedacht würde und nicht daran, wie das nächste Auto aussehen soll.’’

In Graz treibt auch der Verein zur Förderung von Lastenrädern die Entwicklung voran. Martin Moser von das-lastenrad.at erzählt von vier Standorten, an denen jeweils ein frei entlehnbares Lastenrad steht. Erforderlich dafür ist lediglich eine einmalige Registrierung auf der Webseite, ein Kalender zeigt, wann und wo ein Rad verfügbar ist. In den letzten 3 Jahren wurde das Älteste der Lastenräder 653 mal ausgeliehen. Aber auch für die Anschaffung gibt es vom Land Steiermark und vom Ministerium für lebenswertes Österreich finanzielle Unterstützung.

Lemur-Inhaber Michael Brulz auf seinem Lastenrad – Foto: Constanze Seidl

Auch Unternehmen wie Lemur Bike & Bones setzen sich – zusammen mit das-lastenrad.at und ARGUS – für die Förderung von Lastenrädern in Graz ein. Aus diesem Grund veranstaltet das Lemur, das sich in der Griesgasse auf maßgefertigte Mountainbikes spezialisiert hat, am Samstag, 7. Oktober um 14 Uhr auf der Hauptbrücke eine Rundfahrt für Lastenradliebhaber und -interessierte. Dort gibt es die Möglichkeit, sich gründlich über die praktischen Transporthilfen zu informieren.

Das Lastenrad auf dem Beitragsbild stammt von den Fahrradkurieren Pink Pedals

Kreativer Kopf. Bemalt gerne die Gesichter anderer Leute. Interessiert sich besonders für Cinematography, Kunst und Politik. Wannabe-Schottin die wahrscheinlich irgendwann als "Crazy Dog Lady" endet.

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