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„Es war mir eine Zeitreise“

in KULTUR von

Der Kunstfreiraum Papierfabrik wurde 2011 gegründet. Aufgrund des verschärften Veranstaltungsgesetzes musste er im letzten Jahr schließen. Nun dient  die Papierfabrik als Vereinslokal und bietet jungen Künstlern einen Ort, an dem sie sich kreativ entfalten können. Eine Band hat die Möglichkeit des Kunstfreiraumes Papierfabrik genutzt und sich im dortigen Keller eingemietet. High Brian. Bene, Nils, Pat und Paul. Vier Jungs, die mit Gitarren, Bass und Schlagzeug einen energiegeladenen Rock-Sound erzeugen. Die Annenpost traf sie im Proberaum zum Gespräch.

Ein kleiner, alter Kellerraum.  Auf zertretenen, roten Teppichen stehen Instrumente, Verstärker und Notenständer eng beieinander. Der Verputz bröckelt von der roten Ziegelmauer, die von Kabeln, Kunststoffrohren und großen, schwarzen Schaumstoffstücken verhängt ist. Gegenüber wurde eine zertrümmerte Gitarre an der Wand befestigt. Darunter eine provisorische Holzschiebetür. Diese ist von Stickern übersät. Auf einem steht: „Graz – hier ist bald alles verboten“. 

High Brian bei der Bandprobe

Annenpost: High Brian – wie kommt ihr auf diesen Namen?

Nils: Pat war’s. Paul hatte immer verschiedene Vorschläge für einen Bandnamen, aber entweder hat’s den schon gegeben, oder wir haben uns nicht damit identifiziert. Sonst hatte keiner von uns Lust, sich einen Namen auszudenken. Irgendwann hat Pat dann High Brian vorgeschlagen und alle waren sich einig: Ja, das ist es! Brian ist jeder von uns, wir alle sind Brian. Er ist gewissermaßen eine fiktive Person, aber dieser Name vereint das Bandgefühl.

Gutes Stichwort: Bandgefühl. Wer hatte die Idee für diese Band?

Nils: Paul wollte schon immer eine Band und war davor auch in vielen verschiedenen. Als sich seine letzte auflöste, haben wir uns auf der TU kennengelernt. Anfangs haben wir nur gejamt und dann hat’s gepasst.

Paul: Der Song „Aquanautic Smoke“ ist schon bei der ersten Probe entstanden.

High Brian im Annenpost Interview

Warum habt ihr euch für die Papierfabrik entschieden?

Paul: Wir haben den Raum hier gemietet und es ist toll! Viele Menschen, die alle etwas ausprobieren. Es sind immer Leute da und es ist immer etwas los.

Was macht eure Musik aus?

Pat: Der Bene! (grinst) Viele Gitarren, Hall, Delay, Echo und die langen Haare! Mir ist es schon passiert, dass ich von der Bühne komme und die Typen sagen „Geile Schuhe!“, und die Mädels meinen „Du hast so schöne Haare!“. Keiner sagt: „Du spielst gut.“ Das sagen sie immer zu den anderen.

Nils: Die meisten meinen auch, dass Pat der hübscheste der Band ist!

Und wer schreibt eure Songs?

Paul: Wir alle gemeinsam. Das meiste entsteht aus einem Jam. Es passiert aber auch, dass wir einen guten Jam hinlegen, aber daraus keine guten Songs entstehen. Dann haben wir einfach Spaß!

In der Papierfabrik fand die Band den idealen Probenraum

Hört ihr privat dieselbe Musik?

Pat: Nein, wir haben eigentlich nur eine klare Linie: Wolfmother. Alle fragen uns immer: „Warum klingt ihr wie Wolfmother?“. Und eines Tages im Auto, bei einer Fahrt zum Gig, haben wir bemerkt, dass wir so klingen, weil wir Wolfmother alle total geil finden.

Was unterscheidet euch von anderen Bands?

Pat: Wir sind cooler! Unsere Songs schreiben wir alle zusammen.

Paul: Und wir sind nicht nur Bandkollegen. Wir sind vier Freunde, die in einer Band spielen.

Nils: Die Songs nehmen wir auch immer zusammen auf. Analog, Vintage-mäßig. In Österreich ist gerade eine Welle im Kommen, Vintage und analog wird wieder modern. Unser Motto ist: „Wieso leicht machen, wenn’s auch analog geht?“ Die Fans bemerken das auch, einer sagte einmal: „Es war mir eine Zeitreise!“.

Delay, Echo und Gitarren sind die Erkennungsmerkmale der Band.

Ob sie für ihre Fans weiterhin in der Papierfabrik proben dürfen, steht allerdings noch in den Sternen, denn die Zukunft der Papierfabrik ist noch recht unklar. Fakt ist aber, dass sie jungen, motivierten und talentierten Künstlern und Künstlerinnen weiterhin Raum für kreative Arbeiten bieten wird. Für High Brian ist die Zukunft ebenfalls noch nicht klar. Dennoch schaut die Band den kommenden Jahren optimistisch entgegen: „Wir schauen, wohin die Reise geht. Wir machen das wegen der echten Experience!“

 

[box] Übrigens, am kommenden Freitag findet in der Papierfabrik ein Konzert von High Brian statt.

Aquanautic Smoke
17. April 2015 um 20:00 Uhr
Kunstfreiraum Papierfabrik
Ungergasse 24a
8020 Graz

Link zur Facebook-Veranstaltung

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