Lesezeit: 2 Minuten, 3 Sekunden

Kunst statt Kost im alten Blendend

in KULTUR von

„Keine zwei Wochen.“ – Fragt man Martin Eder und Anna Zottmann, wie lange sie überlegt haben, ob sie ins ehemalige Blendend einziehen sollen, ist die Antwort eine rasche und klare. Die beiden haben sich umgehend entschieden, die Räume des Lokals in der Mariahilferstraße zu übernehmen. „Ich wusste gleich, dass ich das machen will“, erzählt Zottmann. Zusammen mit dem Fotokünstler Martin Eder errichtet die Mosaizistin und Bildhauerin dort eine Kunstwerkstatt. „Wir wollten immer schon etwas zusammen machen und als mir Anna gesagt hat, dass die Räume zu haben sind, habe ich bald zugesagt“, erklärt Eder wie einfach ihm die Entscheidung gefallen ist.

Kennengelernt haben sich Eder und Zottmann im Zuge einer Zusammenarbeit beim Kunstprojekt „murwillmeer“. Beim 40-jährigen Jubiäum der Städtepartnerschaft zwischen Graz und Pula haben sie gemeinsam im Gang einer ehemaligen Militärkaserne in der kroatischen Stadt Schattenprojektionen und Fotos präsentiert.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Martin Eder und Anna Zottmann im (noch) leeren Ausstellungsraum

„Das Mosaik ist doch eine recht alte, handwerkliche Kunstform und ich beschäftige mich mit neuen Medien – hauptsächlich mit Fotografie. Wir erhoffen uns eine spannende Symbiose zwischen unseren Künsten. Wenn Anna ihre Mosaike ausstellt, wird es von mir Fotos, Videos oder Performances dazu geben“, erklärt Eder.

Die gemeinsame Werkstatt werden sie nutzen, um eigene Produktionen auszustellen und andererseits anderen Künstlern zu ermöglichen, sich im offenen Atelier zu präsentieren. Noch ist der Ausstellungsraum kahl, doch schon bald werden die ersten Fotos und Mosaikbilder an den frisch gestrichenen Wänden hängen.“Wir wollen vor allem jungen, aufstrebenden Künstlern einen Raum bieten“, erzählt Zottmann von ihrem Vorhaben.

Für Eder, der Gründer des Online-Netzwerks „Tatort Kunst“ ist, stellt die Werkstatt einen nächsten Schritt dar, sein Projekt aus dem virtuellen Raum zu hieven. Auf der Plattform, die derzeit aus 230 Mitgliedern besteht,  können sich Künstler austauschen, Werke diskutieren und für sich werben. „Im Prinzip“, so der Künstler,“ kann man sich das vorstellen wie eine Mischung aus Facebook und XING für Künstler“. Einen Verein rund um „Tatort Kunst“ hat Eder bereits gegründet, mit der Kunstwerkstatt hat er nun auch einen Raum gefunden, in dem Künstler rund um das Netzwerk ausstellen können.

Zusätzlich zu den Ausstellungen wird Zottmann Mosaik-Workshops veranstalten. „Mitmachen kann jeder, die Kurse sind allerdings kostenpflichtig“, so die hauptberufliche Steinrestaurateurin.

Im Vorraum der Werkstatt errichten die beiden eine kleine Bar. Diese wird erstmals beim Eröffnungsfest am 2. August zum Einsatz kommen. Start ist um 17 Uhr, DJ MANU:FACTURE von der Soundküche Graz sorgt für die eröffnenden Sounds. Zusätzlich bespielt der australische Künstler Adam Donovan den neuen Ausstellungsraum mit einer Soundinstallation. Er wird Roboter aufstellen, die auf die Bewegungen der Besucher reagieren und ihre eingebauten Lautsprecher nach diesen ausrichten. Von der Erföffnungsfeier an wird sich zeigen, ob sich das finanzielle Risiko bezahlt macht. Eder und Zottmann haben den kompletten Umbau aus eigener Tasche finanziert. Zweifel, dass das Projekt scheitern könnte, lassen sie nicht aufkommen. „Das wird gut gehen“, spricht Eder seiner Kollegin entspannt Mut zu.

Adrian "Zwitscher" Engel ist ein Multitalent. Vormittags Journalist für die Annenpost, Nachmittags Topstürmer seines Vereins JSV Mariatrost. Und nachts? Da verwandelt er sich in einen Partytiger und tanzt in einer der Grazer Discos zu schrillen Techno-Beats. Als Ausgleich zum sonst so stressigen Alltag genießt der 19-jährige Urgrazer die ruhigen Wochenendtage vor seinem warmen Kamin. "Einfach mal die Seele baumeln lassen. Die Zeit vergessen."

Loading Facebook Comments ...

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

*

zehn − 1 =

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Das letzte von

Gehe zu Nach oben