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Ganz schön hippes Gerümpel

in VIERTEL(ER)LEBEN von

Eine H&M-Tasche kann jeder kaufen. Alte Dinge sind jedoch etwas Besonderes“, sagt Aida Beckovic und nimmt vorsichtig eine rosa Damenhandtasche von einem vollgepackten Tisch. Die 28-jährige Frau betreibt seit Juli diesen Jahres ein Gebrauchtwarengeschäft in der Josefigasse. Von Kristallgläsern bis hin zu Kleidung, Möbeln und Spielwaren verkauft Aida in ihrem gleichnamigen Geschäft alles, was schön sei und ihr gefalle. Der materielle Wert der Gegenstände sei dabei zweitrangig, erklärt sie.

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An die Raritäten in ihrem Laden gelangt sie durch Entrümpelungen und Räumungen. Über das darauf spezialisierte Unternehmen ihrer Mutter erfährt sie von anstehenden Wohnungsauflösungen. Die Unternehmerin hat gelernt, sich von den menschlichen Schicksalen und Geschichten, die hinter vielen Räumungen stehen, abzugrenzen. „So ist das Geschäft, so ist das Leben“, erklärt die junge Frau.

Die Nachfrage nach Gebrauchtwaren ist in der Gegend rund um die Mariahilfer Straße groß. Dass sie hier gelandet ist, sei Zufall, erzählt die Unternehmerin. Zuvor hätte sie einen Trödel am Stadtrand betrieben. Im Annenviertel seien alte Gegenstände jedoch um einiges gefragter. Immer mehr Menschen sei es wichtig, sich vom Mainstream abzugrenzen und besondere Dinge zu besitzen. Von Kindern, Jugendlichen und Studenten bis hin zu Senioren – es schlendert fast immer jemand durch das kleine Geschäft. Flohmärkte sehe sie nicht als Konkurrenz zu ihrem Laden, denn hier könne sie ihre Waren ansprechender präsentieren. „Wer in mein Geschäft kommt der sucht nicht. Wenn dann findet er“, beschreibt Aida das Kaufverhalten ihrer Kunden, die oft ohne konkrete Vorstellung kommen. 

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Sich selbst würde die junge Frau, die seit ihrem achten Lebensjahr regelmäßig Trödelmärkte besucht, aber nicht als Sammlerin bezeichnen: „Wer ein Gebrauchtwaren-Geschäft betreibt darf kein Sammler sein. Sonst würde man nichts verkaufen, sondern alles behalten wollen.“

Von Andreas Eymannsberger und Julia Hosch

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AIDA
Gebrauchtwaren aller Art

Josefi Gasse 3
8020 Graz

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Kurz geschorenes Haar, stets ein freundliches Lächeln im Gesicht und, wenn er seine Hornbrille aufsetzt, ein Styling, welches an das eines Hipsters erinnert - auch wenn er diesen Vergleich sofort mit einem skeptischen Blick abstraft. Das ist Andreas Eymannsberger. Der gebürtige Oberösterreicher und ehemalige Student der Rechtswissenschaften ist so etwas wie Everybody´s Darling: Mit seiner Art versprüht er überall gute Laune und hilft, wo und wann immer er kann. Andreas ist außerdem ein toller Gesprächspartner, auch wenn da einer seiner Ticks zum Vorschein kommt: Er liebt es, die Sätze anderer Leute zu beenden. Aber auch nur, weil er die Ansicht vertritt, seinem Gegenüber damit einen Gefallen zu tun. In seiner Freizeit spielt er Klavier, Bass und Gitarre, reist quer durch die Welt und schießt dabei ein atemberaubendes Landschafts- oder Bandfoto nach dem anderen. Was uns auch zu seinem Traumjob bringt: Fotojournalist zu werden, das ist sein großes Ziel.

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