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8 Jahre Wakuum: Kein Druckverlust

in KULTUR von

Mit 150 Konzerten im Jahr belebt das Wakuum die Griesgasse. Am 6. Oktober feiert der Raum für künstlerisch-musikalische Experimente seinen achten Geburtstag mit einem Konzertprogramm, das von den Gästen mitbestimmt wurde.

Von: Daphne Maria Brandstätter, Natascha Breitegger, Isabella Deckan

Auf den ersten Blick ein typisches Nachtlokal – es gibt wenig Licht, die dunklen Wände sind vollgeklebt mit Stickern und Postern von alten Konzerten, der Teller vom Vorabend steht noch am Tresen. Alles andere als Mainstream ist aber das Konzept des Clubs. Das Lokal will sich keiner Szene verschreiben, bietet Raum für Profis und Amateure. „Wir versuchen, nicht mit dem Trend mitzugehen, sondern den Trend passieren zu lassen. Wir machen den Trend“, sagt Hubert Hierzmann, der den Verein Wakmusic bereits vor 14 Jahren gegründet hat. Dieser ist Trägerverein des sisiTop Tonstudios und des Liveclubs Wakuum.

Im Club ist jeder willkommen: Das gilt sowohl für das Publikum als auch für den musikalischen Stil – von Metal, Rock, Pop bis hin zu Indie ist alles erlaubt. Daneben bietet das „Wak“ auch offene Lesebühnen, nerdige Quiz und Live-Rollenspiele. Regelmäßig finden Open Jam Sessions und Open Mic Nights statt, wo MusikerInnen und jene, die es noch werden wollen, experimentieren und sich vernetzen können. Mal vor kleinem, mal vor größerem Publikum. Dies schätzen steirische Bands wie Mad Soul Empire, Brownstone Inc., Assaia und PAN, die sich so außerhalb der eigenen Fanbase präsentieren können.

Einer der beliebtesten Orte im Wakuum – Foto: Isabella Deckan

 

Auf der richtigen Murseite

„Unser neuer Standort ist auf jeden Fall auf der richtigen Seite der Mur“, betont Hierzmann. Laufkundschaft ging im Jahr 2013 mit dem Ortswechsel von der Hans-Sachs-Gasse in die Griesgasse zwar verloren, dennoch sei man mit der Location sehr zufrieden. Platz sei für etwa 150 Leute, größer wolle man auch nicht werden. Dadurch herrscht ein familiäres Umfeld, das nicht nur lokale Bands schätzen.

Für viele MusikerInnen ist das “Wak” ein Fixpunkt in der Grazer Musikszene, stellt oft auch die erste Auftrittsmöglichkeit dar. Dort fühlen sich die Künstler gut aufgehoben, so auch Migu von I love milk.: „Ohne viel Larifari bekommt man die Möglichkeit, auf einer Bühne zu stehen, billig Bier zu trinken und Backstage Chili con Soja aus dem Kübel zu schlemmen.“
Wie weit Bands es schaffen können, die einst klein im Wakuum angefangen haben, zeigt das Beispiel Mother’s Cake. Die Progressive-Rock-Band ist in der Oberliga der Musikszene angekommen und tourt derzeit erfolgreich mit ihrem Livealbum “Live at Bergisel” durch Europa. Hierzmann blickt auf die Entwicklung diverser Bands zurück und resümiert: „Irgendwann sind die den Kinderschuhen entwachsen und spielen dann woanders.”

Die Bandauswahl für das Jahresfest am Samstag (Beginn: 18 Uhr) traf das Publikum via Online-Voting auf Facebook. Es darf sich auf Mad Soul Empire, Brownstone Inc., The AweZombies und Mother of Tuna freuen.

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