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ESK: Aufstieg zur Nummer drei in Graz

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Sturm Graz und der GAK sind die Aushängeschilder unter den Grazer Fußballclubs. In der Saison 2017/2018 könnte sich der Eggenberger Sportklub als drittstärkste Mannschaft der Stadt etablieren.

Stürmer Idris Turan und der ESK wollen zur drittstärksten Kraft im Grazer Fußball werden. Foto: Marcel Yildiz

Sonnenschein und Wolken – perfektes Fußballwetter. Die überdachte Sitzplatztribüne des ASKÖ-Stadions in Eggenberg bietet Schutz gegen Regen und spendet an sommerhaften Frühlingstagen Schatten. Besonders viele Fußballfans verirrten sich an diesem Samstagnachmittag dennoch nicht in das 2000 Zuseher fassende Stadion.

Die in der Kurve anschließende Freilufttribüne lässt auf größere Zuschauerzahlen in der Vergangenheit schließen. Doch mittlerweile sind die Stufen am Boden dicht mit Unkraut bewachsen. Auf dem Spielfeld versinken Fußballschuhe tief im Rasen. An besagtem Samstagnachmittag trafen die Spieler des ESK Graz und des SV Deutschfeistritz im Topspiel der Gebietsliga Mitte aufeinander.

Die Kabinen und Sanitäranlagen des ASKÖ-Stadions sollen im Sommer umgebaut werden. Foto: Marcel Yildiz

Der Eggenberger SK startete als leichter Favorit mit Heimvorteil in das Duell gegen den Tabellendritten. Sportlich gesehen hat die Gebietsliga Mitte, die siebthöchste Spielklasse Österreichs, kaum bessere Partien zu bieten. Trotz eines guten Starts und einer 1:0-Führung gab der ESK das Spiel noch aus der Hand. Deutschfeistritz intensivierte seine Offensivbemühungen nach dem Rückstand und drehte das Spiel in der zweiten Hälfte zum 1:2 Endstand.

Für den ESK ändert diese Niederlage vorerst wenig. Eine überdurchschnittliche Saison kann in den letzten drei Runden mit dem Meistertitel gekrönt werden. Im Moment thronen die Eggenberger mit drei Punkten Vorsprung auf Deutschfeistritz auf Rang eins der Tabelle.
 
Der 1921 gegründete Verein hat damit eine realistische Chance die Rückkehr in die Unterliga zu schaffen. 2013 stieg der ESK ab und verweilt seither in der Gebietsliga. „Wenn der Aufstieg gelingt, ist es super, aber wir haben immer gesagt, dass wir nicht unbedingt aufsteigen müssen“, sagt Günter Schiffer, der sportliche Leiter des ESK.

[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“7″ display_type=“photocrati-nextgen_basic_slideshow“ gallery_width=“776″ gallery_height=“485″ cycle_effect=“fade“ cycle_interval=“5″ show_thumbnail_link=“1″ thumbnail_link_text=“[Show picture list]“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″] Sollte der Aufstieg tatsächlich gelingen, sieht die Personalpolitik des ESK laut Schiffer wie folgt aus: „Wir können unseren Kader im Großen und Ganzen erhalten und werden versuchen, uns punktuell zu verstärken. Allerdings könnte die Suche nach Verstärkungen problematisch werden, weil uns finanzielle Grenzen gesetzt sind und wir jedes Jahr ums Überleben kämpfen.“

Ein Geldregen ist mit dem Aufstieg in die Unterliga Mitte nicht verbunden. Die Zuseherzahlen steigen bei einem Aufstieg von der siebten in die sechste Liga Österreichs nur unmerklich und auch das Sponsoreninteresse vergrößert sich für gewöhnlich kaum. Das weiß auch Schiffer: „Der Aufstieg ist eine Prestigesache und bringt in Wahrheit keine finanziellen Mehreinnahmen. Sponsoren bekommen wir deswegen nicht leichter.“

Während in internationalen Medienberichten von einem 50-Millionen-Jahresgehalt für den Borussia Dortmund-Star Pierre-Emerick Aubameyang bei einem möglichen Wechsel nach China zu lesen ist, muss beim ESK jeder Euro zweimal umgedreht werden. „Wir müssen schauen, dass die Spieler der Kampfmannschaft für wenig Geld bei uns weiterspielen. Die Chancen dafür stehen sehr gut, weil uns ein großer Zusammenhalt auszeichnet,“ sagt sportliche Leiter des ESK.

„Wir müssen schauen, dass die Spieler der Kampfmannschaft für wenig Geld bei uns weiterspielen.“ – Günter Schiffer über die finanzielle Lage des Vereins

Das Geld spielt auch in vielen anderen Bereichen des Vereins eine entscheidende Rolle. So waren finanzielle Angelegenheiten der Auslöser für die Pause einiger Vorstandsmitglieder, die mittlerweile wieder zum Verein zurückkehrten. „Es hat im Vorstand Meinungsverschiedenheiten über die Finanzen der Jugendmannschaften bzw. der Kampfmannschaft gegeben, weil die Mittel sehr begrenzt waren,“ sagt Schiffer.

[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“8″ display_type=“photocrati-nextgen_basic_slideshow“ gallery_width=“776″ gallery_height=“485″ cycle_effect=“fade“ cycle_interval=“5″ show_thumbnail_link=“1″ thumbnail_link_text=“[Show picture list]“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″] Um eine gute Ausbildung der Jugendspieler zu gewährleisten, werden lizenzierte Trainer benötigt, da diese jedoch nicht umsonst trainieren, ist die Suche für den ESK kompliziert. „Es ist relativ schwierig, gut ausgebildete Jugendtrainer für das Geld, das wir zahlen können, zu bekommen. Wir sind am Trainersektor aktuell aber super aufgestellt“, sagt Schiffer.

Obwohl der Verein finanziell nur wenig Spielraum hat, kommen jährlich viele neue Jugendspieler zum Verein. Der Anreiz eines Tages in der Kampfmannschaft zu spielen, wird durch deren sportlichen Erfolg größer. Der sportliche Leiter ist mit der Jugendarbeit seines Vereines zufrieden, sieht aber einen Kritikpunkt: „Es ist ein Problem, dass sich viele Eltern wenig um ihre Kinder kümmern. Sie bringen sie zum Training oder zum Spiel, lassen sie aussteigen und fahren wieder. Sie zeigen kaum Interesse an der fußballerischen Entwicklung ihrer Kinder.“

Weiterentwickeln möchte sich auch der ESK selbst. Möglicherweise in der nächsten Saison in der Unterliga. Dort könnte sich der Eggenberger Sportklub als Nummer drei der Grazer Fußball-Rangordnung etablieren. Am Sonntag kommt es zum Derby gegen LUV Graz (Lehrlingsunterstützungsverein Graz), bei dem die Eggenberger einen entscheidenden Schritt in Richtung Aufstieg machen können.

Fußballliebhaber mit einem besonderen Bezug zu etwas exotischeren Fußballnationen. Neben dem runden Leder auch für Darts und Blasmusik zu begeistern.

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