Lesezeit: 1 Minute, 25 Sekunden

Was die Welt bewegt

in KULTUR von

Zwischen Insekten und Geld scheint auf den ersten Blick keine Beziehung zu bestehen. Dass es doch so ist, zeigt der deutsche Fotograf und Videokünstler Ralf Kopp in seiner Ausstellung „Bugs’n Bucks“.

Von Jennifer Polanz

 

Anfang Februar 2012 wurde in der Galerie Blaues Atelier in der Annenstraße die Ausstellung „‚Bugs’n Bucks‘ Käfer und Geld – oder: was die Welt bewegt“ von Ralf Kopp eröffnet.

An den Wänden hängen von Goldbrokat umrahmte Zehn-Euro-Scheine, sie sind mit Warnhinweisen bedruckt. Inspiriert zu dieser Idee wurde Kopp durch die  Aufdrucke auf Zigarettenpackungen. „Das Leben ist generell tödlich“, sagt er. Und dies sei eigentlich auch auf Geld abwandelbar.

Bugs'n Bucks_Kopp

Fotograf und Videokünstler Ralf Kopp

 

In der Mitte des Raumes schwebt ein Mobile über den Köpfen der Besucher: ein Zweihundert-Euro-Schein auf der einen Seite, zwanzig Zehn-Euro-Scheine auf der anderen. Die Idee dahinter ist ebenso wohlüberlegt wie simpel: Wird der Zweihundert-Euro-Schein bewegt, bewegen sich sämtliche Zehn-Euro-Scheine. Wird jedoch nur einer der Zehn-Euro-Scheine bewegt, erwirkt dies keinen Effekt bei dem Zweihundert-Euro-Schein. „Wenn Kräfte gebündelt werden, kann viel bewegt werden“, meint Kopp hierzu. Angst, dass von den Geldscheinen einer abhandenkommen könnte, hat der Künstler keine.

Bugs'n Bucks_Mobile

Schwebende Geldscheine

 

Im Nebenraum befinden sich farbig schillernde Makroaufnahmen von diversen Insekten. Manche scheinen sich anzublicken oder gerade in einem Bewegungsablauf zu sein – die meisten waren bei den Aufnahmen jedoch schon tot. Kopp hat diese selbst eingesammelt. „Jemanden, der das für mich erledigt, habe ich noch nicht“, meint er lachend.

Bugs'n Bucks_Käfer

Insektenaufnahmen

 

Die Grundidee hinter der Ausstellung „Bugs’n Bucks“ war es, Insekten einmal anders darzustellen. Der Beziehungsaspekt zwischen Käfern und Geld fiel erst im Nachhinein auf. Insekten sind sozial organisiert und können trotz ihrer geringen Größe, mittels ihres Netzwerks viel bewegen. Dies zeigt Kopp auch mit seiner Geld-Metapher und Gleichgewichtsanalyse, die er mit seinem Mobile darstellt: Es kann mehr bewegt werden, wenn „das Wenige“ in einem Netzwerk gebündelt wird.

 

[box type=“info“]„Bugs’n Bucks“
Galerie Blaues Atelier, Annenstraße 33, 8020 Graz
Mi, Do, Fr: 15-18 Uhr, Sa: 11-16 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung
bis einschließlich Freitag, 24. Februar 2012[/box]
Loading Facebook Comments ...

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

*

achtzehn + 9 =

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Das letzte von

Gehe zu Nach oben