Zu sehen ist ein Regal, das mit Klamotten gefüllt ist sowie einige Kleiderständer.

Was nix kostet, kann viel Wert sein

Lesezeit: 2 Minuten

Anfang November eröffnete der „Umschlag-Platz für Gutes“ in der Kirche St. Andrä. Im Annenviertel entsteht so eine neue Anlaufstelle der Solidarität und Nachbarschaft.

Autorinnen: Lilo Marka, Fabienne Meixner

Zahlreiche Besucher:innen versammelten sich am 5.11. vor der Pfarre Graz-St.Andrä, um die Eröffnung des neuen „Umschlag-Platz für Gutes“ im Andrä-Foyer zu feiern. Das Foyer ist ein offener Begegnungsort in der Dreihackengasse, direkt neben der Kirche und gegenüber von ISOP. Es bietet Raum für Begegnung, Kreativität und Gemeinschaft – für Menschen unabhängig von Alter, Religion oder Herkunft, wie Alois Kölbl, der Pfarrer von St. Andrä, im Interview betont. Mit dem Umschlag-Platz ziehen nun auch neue Funktionen in diesen Raum – das Kernstück bildet ein Kost-Nix-Laden, der als Ort des Austauschs für Sachen dient, die ein neues Zuhause suchen. Ins Leben gerufen hat das Projekt die Pastoralreferentin Petra Lex: „Im Prinzip war es ein Gespräch mit einer Nachbarin, die mich gefragt hat, wie es mit einem Kost-Nix-Laden wäre. Nachdem ich 2017 den Kost-Nix-Laden Eggenlend gegründet habe, wusste ich, um was es ungefähr geht, und habe angefangen, ein paar Ideen zu spinnen und Partner zu suchen.”

Nach einem Jahr der Planung öffnet der Umschlagplatz nun seine Türen. Der Raum ist bereits gefüllt mit Kleidung, Spielsachen und Haushaltsutensilien, und wartet auf Besucher:innen, die eine Freude damit haben. Unter Mitwirkung vieler ehrenamtlicher Helfer:innen soll hier ein Ort der Zusammenkunft entstehen, der vor allem jetzt, in Zeiten der Teuerung, Familien unter die Arme greifen möchte. „Es ist eine Aufgabe der katholischen Kirche Menschen zu erreichen und auch speziell bedürftigen Menschen zur Seite zu stehen. Dieses Projekt ist ein weiterer Baustein in diesem Angebot“, erklärt Petra Lex im Gespräch. Die Idee sei, dass ein Austausch zwischen den unterschiedlich situierten Familien im Seelsorgeraum Graz-Mitte entsteht. Dieser ist ein Zusammenschluss mehrerer Pfarren der Diözese Graz-Seckau. Es ermögliche also Wohlstand zu verteilen.

Zu sehen sind Menschen, die die Eröffnungsfeier besuchen.
Besucher:innen bei der Einweihung des „Umschlag-Platz für Gutes“ – Foto: Fabienne Meixner

Künftig gibt es im Umschlag-Platz auch einmal im Monat kostenlose Lebensmittel für Bedürftige. Außerdem soll Platz sein um mit Menschen in Not Beratungsgespräche zu führen. Wie gravierend die Lage für einige Bewohner:innen ist, verdeutlicht die Pastoralreferentin im Gespräch: „Die Leute kommen zu uns mit Rückständen von Heizung, Strom oder Miete. Sie können sich das Leben teilweise nicht mehr richtig leisten.“

Abschließend richtet sie sich mit einer Bitte an alle Annenviertler:innen: „Wenn ihr etwas habt, das ihr weiterschenken wollt, was noch schön ist, und was anderen eine Freude bereitet, bringt es uns immer montags zwischen 16 und 18 Uhr in das Andrä-Foyer! Helft uns, Menschen zu unterstützen, denen es nicht so gut geht.“

 

Titelbild: Austauschraum – Fabienne Meixner

Infobox:
Der Seelsorgeraum Graz-Mitte ist ein Zusammenschluss von zehn Pfarreien innerhalb der Diözese Graz-Seckau. Der Zusammenschluss dient der Organisation von Pfarreien übergreifenden Aktivitäten. Der „Umschlag – Platz für Gutes“ ist dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 16:30 bis 18 Uhr geöffnet. Die Warenannahme findet immer montags von 16 bis 18 Uhr statt.

Mein Name ist Fabienne und ich komme ursprünglich aus Kärnten vom Millstätter See. Nach meiner Matura am Porciagymnasium bin ich dann nach Graz gezogen, um Journalismus und PR an der FH JOANNEUM zu studieren!

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