„Die Ausstellung geht solange die Pflanzen noch wachsen“

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Der Coworking-Space Bürose ruft im Rahmen des Designmonats Graz ein fächerübergreifendes Design-Experiment ins Leben. Die Ausstellung „Habitat Lend“ kann man bis Herbst anschauen. Was hat es mit dem Design-Experiment auf sich?

Zusätzlich zum seit 11 Jahren bestehenden Co-Working-Space einzelner kreativer Köpfe, wurde 2021 ein Kulturverein gegründet. Der junge Verein verwendet das Schaufenster des Gebäudes, um Kreativität sichtbarer zu machen. Ziel ist es, den Raum zu schützen und zu nutzen. „Es war Teil unseres Vereinszwecks, dass da nicht die nächste Kebapbude einzieht. Wir haben das Schaufenster, bespielen es kreativ und sorgen dafür, dass es im Lend bunt bleibt“, so Roland Mariacher, Mitarbeiter des Kunstvereins.

Das Experiment „Habitat Lend“

Das Schaufenster am Lendplatz 41 ist nun ein Ort für das multidisziplinäre Design-Experiment „Habitat Lend“. „Wir sind alle kreativ und wollten etwas daraus machen“, so Eva-Maria Leitner, die als Grafikdesignerin tätig ist. Alle Mitglieder des Kunstvereins sind aus verschiedenen Sparten der Kunst, damit das Projekt so viele Richtungen wie möglich abdeckt.

Ein Blick durchs Fenster zeigt viele verschiedene Pflanzen, doch die Kunstausstellung ist mehr als das. Es ist eine Demonstration davon, was man im öffentlichen Raum mit leerstehenden Flächen machen kann. Die Anzahl der schließenden Geschäfte steigt, es stehen immer mehr Innenräume leer. Dagegen wollte der Kunstverein etwas unternehmen. „Alle gehen nur mehr online shoppen, wir dachten uns, was könnten wir mit leeren Schaufenstern machen, warum sollte man nicht in einer Indoorfläche Gemüse anbauen? “, erklärt Roland den Grundgedanken des Experiments.  

Bürose am Lend Schaufenster
Die Ausstellung im Schaufenster des Bürose am Lend. -Foto: Marie Hattenberger

Ein Projekt mit Vielfalt

Die Ausstellung besteht aus den Bereichen Urban Gardening, Smart Environments, Design und Medienkunst. Es entsteht ein sogenanntes „Diorama“ mit einem eigenen Ökosystem, das Umgebungsparameter erfasst und darauf reagiert. Durch die Vielfalt des Experiments wird die Frage, wie man einen Gemüseanbau sowohl ästhetisch als auch praktisch in bestehenden Räumen gestalten kann, beantwortet.

Teil des Projekts ist auch ein Labor des Medienkünstlers Roland, wo man gewisse Daten zum Habitat als Lebensraum für Pflanzen dokumentieren möchte. Anhand dieser Erkenntnisse ist es möglich, das Umfeld immer weiter anzupassen. Dies möchte man durch das Messen und das Sammeln genereller Daten des Umfelds und das Loggen der Umgebungsvariablen erreichen. Schlussendlich soll es dabei helfen, die besten Voraussetzungen für die nächste Ernte zu entwickeln.

Projektdauer

Ob das nächste Projekt auch mit Fokus auf Urban Gardening geplant ist? „ Zuerst kommt einmal die Chili-Ernte“, freut sich Eva-Maria. Wie lange die Ausstellung noch zu sehen ist, bestimmen die Pflanzen. Auf die Frage hin, ob die Ausstellung mit dem Designmonat endet, scherzt Roland: „Die Ausstellung geht solange die Pflanzen noch wachsen.“

Titelbild: Kulturverein Bürose – Foto: Marie Hattenberger

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