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Taxiförster und Steinärztin: Berufe mit Zukunft?

in SOZIALES von

Im Zukunftsamt der Arbeit im Lendhafen tüfteln die beiden Designerinnen Alexandra Fruhstorfer und Lisa Hofer auf spielerische Art an Arbeitsmodellen für die Zukunft. 

Von: Magdalena Münzer, Alexandra Philippitsch, Lina Schiffer

Steinärztin, Vogelfütterer oder Plastiksafarikoordinatorin? Dieser Tage kann man im Lendhafen theoretisch alles werden, was man will. Auf dem “Schwarzen Brett der Zukunft” sollen die BesucherInnen neue Berufsbilder erfinden. Diese sollten im besten Fall nützlich sein und Freude bringen. So entsteht zum Beispiel aus einer Kombination des „Digitalisierungs-Verlierers“ Taxifahrer und dem Problem des Waldsterbens der neue Beruf Taxiförster.

Lendhafen als Zukunftslabor

Am 1. Oktober ist das Zukunftsamt der Arbeit am Mariahilferplatz im Lendhafen eingezogen, der Lendhafen ist so etwas wie der Showroom der Grazer Wirtschaftsförderung. Das Amt ist Teil des Projekts “Wer schafft die Arbeit?!”. Gemeinsam mit FH Campus 02 und tag.werk, einem Beschäftigungsprojekt für Jugendliche der Caritas, laden die Wiener Designerinnen Alexandra Fruhstorfer und Lisa Hofer in diesem Raum noch bis 11. Oktober dazu ein, WegbereiterInnen für die Zukunft zu werden.

Das Schwarze Brett der Zukunft wartet darauf, mit Ideen gefüllt zu werden – Foto: Lina Schiffer

Die beiden Amtsleiterinnen sind keine Industriedesignerinnen im klassischen Sinn. Sie designen keine Kaffeemaschinen oder Kühlschränke, sondern sehen es als ihre Aufgabe,  kreative Lösungswege für gesellschaftliche Probleme zu suchen. In früheren Projekten haben sich die beiden bereits mit ähnlichen Themen beschäftigt: Lisa Hofers Other-Self-Agency stellte zum Beispiel “Agenten” zur Verfügung, die Termine und Aufgaben für den Kunden übernehmen und mit “Transitory yarn” hat Alexandra Fruhstorfer ein nachhaltiges System geschaffen, um Kleidungsstücke wiederzuverwenden.

Alexandra Fruhstorfer und Lisa Hofer vor ihrem Mahnmal aus goldenen Klobürsten – Foto: Lina Schiffer

In Graz beschäftigen sie sich jetzt mit der Zukunft der Arbeit, mit Automatisierung und was man gegen die wachsende Ungleichheit tun könnte. “Was passiert in einer Welt, wo Automatisierung schon so weit fortgeschritten ist, dass viele Berufe wegfallen und die Leute dann vor dem Nichts stehen?”, überlegt Hofer. Lösungen bieten die beiden keine an, dafür eine ganze Reihe kreativer Versuchsanordnungen, mit deren Hilfe BesucherInnen selbst Antworten auf diese Fragen finden können.

Der Wert von Arbeit

So erwarten einen im Zukunftsamt der Arbeit zahlreiche interaktive Stationen wie Pate-Zettel für aussterbende Berufe, goldene Klobürsten als Mahnmal für Jobs mit geringem sozialen Prestige und vieles mehr. Die aktuelle Krise hat gerade die mangelnde Wertschätzung für manche Berufe noch stärker hervortreten lassen, findet  Fruhstorfer. “Wir müssen über den Wert von Arbeit sprechen und was es bedeutet, wenn man etwas für jemand anderen tut.”

 

Infobox

Öffnungszeiten:

1.-11. Oktober 2020: Freitags & Samstags von 14 – 20 Uhr; Sonntags von 14 – 18 Uhr im Lendhafen

Weitere Infos finden Sie hier:

https://www.kulturjahr2020.at/projekte/wer-schafft-die-arbeit/

http://werschafftdiearbeit.at/upnext/

 

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