Christine schneidet Gemüse in ihrer Küche.

Kochen mit Herz für kalte Zeiten

Lesezeit: 3 Minuten

Christine Wassermann kocht seit Jahren leidenschaftlich, seit fünf Jahren auch im Rahmen ihrer eigenen Catering-Firma. In ihrer Küche erzählt sie über ihren Werdegang, ihre liebsten Gerichte – und schenkt uns abschließend noch ein wärmendes Rezept für die Weihnachtszeit. 

Autorinnen: Marie Jost, Julia Glajncer

Christine Wassermann ist seit fünf Jahren mit ihrem eigenen Catering-Service selbstständig und bereitet Tag für Tag Kulinarisches aus aller Welt zu. „Ich koche sehr vielfältig international, vor allem orientalisch und auch Gerichte aus den Regionen nahe dem Mittelmeer”, betont sie. Für die Vorweihnachtszeit empfiehlt sie etwa einen Braten mit Wurzelgemüse. Oder ein saisonal optimiertes Moussaka – mit Kürbis anstelle der Melanzani. Oft kocht sie auch ganz simpel: Wintergemüse aus dem Ofen, das mit verschiedenen Gewürzen nach Belieben verfeinert und anschließend mit Polenta serviert werden kann. 

Von der HLW zum Catering-Service

Bereits früh entdeckte Christine ihre Leidenschaft fürs Kochen. Als Schülerin der HLW lernte sie Abläufe, Arbeitstechniken und Tricks, die ihr später geholfen haben. „Ich habe früher in der Gastronomie gearbeitet, aber keine Lehre gemacht. Ich merke schon, dass man durch eine Kochlehre mehr Küchentechniken lernt. Aber alles, was es zum Kochen braucht, kann ich von selbst“, verrät die Küchenchefin. Zudem war sie von 2001 bis 2003 eine der Chefinnen der legendären Celery Juice Bar bei der Postgarage. Das „Celery´s“  war eines der ersten vegetarischen Lokale der Stadt. 2020 schließlich wagte sie den großen Schritt und gründete „Christine kocht!”

Tagsüber findet man Christine jetzt meistens in ihrer eigenen Küche in der Feuerbachgasse 15: ein heller Raum, farbenfrohe Marmeladengläser sind aufeinander gestapelt. Ein milder Duft von Kürbis und Zwiebel liegt in der Luft. Der sizilianische, farbenfrohe Stil habe sie beim Einrichten inspiriert, sagt sie. 

Kaspressknödel mit Labneh und orientalischem Gemüse.
Bunte Gerichte stechen bei Christines Catering ins Auge. – Foto: Croce & WIR

Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen

Gemeinsam mit ihrem Team bekommt Christine regelmäßig Aufträge von Privatpersonen und Büros, kocht aber auch für Veranstaltungen für bis zu 100 Personen. Nachhaltigkeit sowie biologische und saisonale Produkte bilden den Kern ihrer Arbeit. „Mir ist es wichtig, mir genügend Zeit zu nehmen, um die Lebensmittel sorgfältig auszuwählen, selbst zu den Bauernhöfen hinzufahren und somit Bewusstsein für eine nachhaltige Ernährung zu schaffen.” Die Zeit und Arbeit, die sie von der Auswahl der Produkte bis hin zum Servieren des Essens hineinsteckt, lohne sich. „Der Kunde merkt, wie viel Zeit in dem Gericht steckt”, ist Christine überzeugt. Und wenn sie versucht, mit genau den Lebensmitteln zu kochen, die sie gerade zu Hause hat, dann darf man das auch als Kritik an der Konsumgesellschaft lesen.

Für Christine Wassermann ist klar: „Mein primärer Fokus liegt nicht darauf, verfeinerte Kochtechniken anzuwenden. „Mir ist es viel wichtiger, einfach gutes Essen zu kochen.” Was ihre liebsten Gerichte sind? Deftige Eintöpfe, orientalische und auch griechische Spezialitäten bereitet sie gerne zu. Auf die richtigen Gewürze legt sie besonderen Wert. Beispiele dafür sind ihre eigene Dattelcreme und ihr Muhammara Dip, eine scharfe arabische Würzpaste aus Paprika und Walnüssen.

Toast mit Aufstrich und Trauben.
Christine kombiniert auch gerne pikant und fruchtig. – Foto: Croce & WIR

Nachhaltigkeit im Mittelpunkt

„Mir ist es wichtig, dass mein Essen nachhaltig, saisonal und gesund ist, vor allem aber auch schmackhaft”, betont Christine. Dabei setzt sie auf vegetarische Gerichte, bietet grundsätzlich aber Kost für jedermann an. Denn egal ob Fleisch oder nicht: Jede Ernährungsweise habe Vor- und Nachteile. Allerdings appelliert die Küchenchefin: „Man muss in Zukunft auf jeden Fall vom Fleischkonsum weg, das geht sich mathematisch nicht aus. Das Fleisch wird viel zu billig verkauft.” Außerdem müsse man Böden und Ertragsflächen besser schützen – Stichwort Fruchtbarkeit und Bodenversiegelung.

Für alle, die gerne selbst ausprobieren wollen, wie Christine kocht, empfiehlt Christine Wassermann ein einfaches Weihnachtsrezept, das an kalten Wintertagen warm halten soll:

Soulfood: Winterliches Ofengemüse

Zutaten für 2 Personen:

500g buntes Gemüse, was vorhanden ist und nach Lust und Laune: Kürbis, Karotten, Pastinaken, Sellerie, Rüben, Erdäpfel, rote Zwiebel, Süßkartoffel, Fenchel, etc.

mediterrane Marinade: Olivenöl, Salz, Pfeffer, Senf, Honig, Rosmarin, Thymian, Zimt
orientalische Marinade: Olivenöl, Salz, Pfeffer, Koriander, Kreuzkümmel, rotes Paprikapulver, Zimt

Zubereitung:
Zuerst das Backrohr auf 180 Grad Umluft bzw. 200 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.

Das Gemüse in Spalten schneiden bzw. grob würfeln, mit der Marinade vermischen und anschließend auf einem Backblech mit Backpapier verteilen und ca. 30min im Ofen garen, bis es weich und leicht gebräunt ist. Schließlich nach Belieben mit Nüssen, Schafskäse (oder pflanzlichen Alternativen), Naturjoghurt, Hummus, Petersilienöl, Pesto oder Resten von einem Aufstrich anrichten.

Titelbild: Christine schneidet Gemüse und erzählt uns über ihre Leidenschaft – das Kochen. – Foto: Marie Jost

Ursprünglich aus Graz-Umgebung, aber aufgrund meiner Schulkarriere seit über acht Jahren jeden Tag in Graz. Ich liebe das Reisen, mit Freunden bis in die Nacht rauszugehen und - natürlich - den Journalismus. Das Zitat „Machen wir heute was?", beschreibt mich recht gut. Seit 2025 studiere ich Journalismus und PR und schreibe im Zuge meines Studiums für die Annenpost.

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