Gruppe Magic Spieler
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Magic: Das älteste Sammelkartenspiel der Welt

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Seit über 25 Jahren treffen sich auf der ganzen Welt SpielerInnen, um ein ganz besonderes Kartenspiel zu spielen. „Magic – The Gathering“ war das erste seiner Art, das auf den Sammelkarten-Effekt setzte und sich bis heute bewährt hat. Auch in Graz gibt es noch immer regelmäßige Spielgruppen. Die Annenpost war bei einem Turnier im Lokal „Immervoll“ dabei.

Normalerweise wird im „Immervoll“ Billiard oder Tischfußball gespielt, doch jeden Mittwoch ist noch eine ganz andere Art von Wettkampf zu Gast im Lokal. Insgesamt 16 Leute finden sich zum „Draft Turnier“ mit „Magic – The Gathering“-Karten ein. „Magic“ ist ein Sammelkartenspiel, das älteste der Welt sogar. Seit 25 Jahren wird das Spiel von Erfinder Richard Garfield und der Firma „Wizards of the Coast“ vertrieben. Zum Jubiläum präsentierten die „Zauberer“ sogar eine eigene Online-Chronik.

Insgesamt 40 Karten sollen am Ende in meinem Deck sein. Gespielt wird abwechselnd und jeder Zug ist in verschiedene Phasen unterteilt. Ganz grob zusammengefasst: Ich lege Länder-Karten, die mir helfen Kreaturen und Zauber zu beschwören, die meinem Gegenüber eine auf den Deckel geben sollen. Hört sich leicht an, ist aber komplexer als manch mathematische Formel.

Mittlerweile gibt es zahlreiche verschiedene Arten das Spiel zu spielen. Sei es der klassische Bau eines „Decks“, also seiner eigenen Kartenpackung, oder auch der angesprochene Draft. Dabei bekommt jeder Spieler drei sogenannte „Booster“ mit jeweils 15 Karten, wählt die beste für seine Art zu spielen aus, und gibt sie dann ringsum weiter beziehungsweise bekommt Karten. Im „Immervoll“ ist man um acht Euro beim Turnier dabei. Ich habe mir einmal online das Spiel angesehen, sonst aber keine Erfahrungen gemacht  und auch noch nie eine Magic-Karte im realen Leben gesehen, entschließe mich aber am Turnier teilzunehmen. Die 16 Spieler werden in zwei Tische mit jeweils acht Personen aufgeteilt und der Draft kann beginnen.

Deckbau aus „Dominaria“ Booster

Ich öffne mein erstes „Dominaria“ Boosterpack und sehe mir die 15 Karten an, aus denen ich eine auswählen muss. Jedoch kommt es gleich zur ersten schweren Prüfung: Ich hab keine Ahnung, welche  Karten gut sind. Es gibt verschiedene Farben, die verschiedene Anforderungen und ein „Powerlevel“, einen „Defensiv-Wert“, sowie „Manakosten“ haben. Dazu kommen zahlreiche Spezialeffekte und für ganz wilde Spieler auch zweifärbige, sowie dreifärbige Karten, die nochmal andere Voraussetzungen haben. Ich mache also das, was jeder (un)anständige Burgenländer macht und nehme die einzige Karte, die rot-blau eingefärbt ist. Mit den Farben muss sie ja irgendwas zerstören können. Den Rest meines Decks baue ich aus einfärbigen Roten und Blauen Karten, sowie „Ländern“, den Karten, die mir das Mana, also eine Ressource, für das Spielen von anderen Karten geben. Ich bin  ein sogenannter „Planeswalker“ und beschwöre zahlreiche Kreaturen und Artefakte, um meinen Gegenspieler zu vernichten.

Mit meinen Karten mache ich mich auf den Weg zu meinem ersten Gegner, gespielt wird heute im Duell  und „Best of Three“, also muss ich zwei Siege aus drei Runden Duellen holen, um zu gewinnen. Damit das Turnier nicht zu lange dauert, werden jedem Spieler drei Gegner zugelost und dann aufgrund der Ergebnisse eine Tabelle ermittelt. Ich habe ziemliches Pech und muss gleich in meinem ersten Match gegen Veranstalter Martin ran. Ihm erkläre ich  meine Intention und meine nicht vorhandene Erfahrung im Spiel. Wie alle Gegenspieler zeigt er sich hilfsbereit und führt mich durch das Regel-Einmaleins.

From Magic-Hero to Zero

Beide Spieler beginnen mit 20 Lebenspunkten und müssen den jeweils anderen auf Null  bringen, um zu gewinnen. Martin zeigt es mir an einem Praxisbeispiel und zerstört mich regelrecht im ersten Match. Doch noch habe ich nicht aufgeben, immerhin muss Martin sich erst noch den zweiten Sieg holen, um endgültig zu gewinnen und wie es der Teufel will, bekommt er in den darauffolgenden Spielen die wohl schlechtesten Karten, die ich in meiner noch jungen Karriere sehen durfte. Keine Ahnung wie, aber ich hab mein erstes Spiel gewonnen.

So sieht ein typisches Magic-Duell aus. Kartenstapel, Beschwörungen und Würfel. – Fotocredit: Wikipedia/Tourtefouille

Kurzzeitig überlege ich, eine Karriere als professioneller Magic-Spieler, nur um von Valentin, meinem nächsten Gegner aus Slowenien, meine Grenzen aufgezeigt zu bekommen. Valentin arbeitet in Graz, ist geschätzt mit 20 und spielt eindeutig länger als ich. Mit einer Mischung aus Deutsch und Englisch verständigen wir uns und einigen uns darauf, dass ich verloren habe. 

Im letzten Spiel will ich noch einmal alles geben, habe jedoch gegen meinen dritten Kontrahenten Christoph nicht den Hauch einer Chance. Der AVL-Arbeiter hat eigentlich längst aufgehört, doch Anfang des Jahres hat ihn die Lust wieder gepackt. Der Leidtragende bin ich, denn Christoph hat richtig Ahnung vom Spiel und gewinnt mühelos. Damit ist mein Turnier auch schon zu Ende. Die gezogenen Karten darf ich behalten, bis auf die extrem seltenen, die werden der Tabellensituation nach an die besten Spieler verlost.

Ein bisschen hat mich die Faszination „Magic“ schon gepackt, auch wenn ich wohl für die seltensten Karten wie den „schwarzen Lotus“ keine 27.000$ zahlen würde. Für acht Euro kann man sich jedoch schon mal zum Draft-Turnier in Graz trauen.

Kontaktinfos
Mittwochs

Billiardlokal Immervoll

Turnierbeginn: 19 Uhr

Kosten: 8 Euro

Freitags

Spielzeugwaren Rieger Puchebner

Turnierbeginn: 14:30-18:30 Uhr

Kosten: 5-10 Euro

Interessiert sich für Fußball, Fotografie und Computerspiele, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Klassenopa und stolz drauf.

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