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Jakob M. Erwa: Die Mitte seiner Welt

in KULTUR von
Am 11. November 2016 kommt der neue Film des Grazers Jakob M. Erwa in die österreichischen Kinos. Vorab hat die Annenpost mit dem Regisseur darüber gesprochen, wie er zum Filmemachen gekommen ist, und wieso das Annenviertel locker mit Berlin, seiner neuen Heimat, mithalten kann.
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Der heimische Regisseur in seiner natürlichen Umgebung.  Foto: SimonMoestl/onloph

„Eigentlich wollte ich Rockstar werden“, sagt Jakob M. Erwa auf die Frage, wie er nun zum Filmemachen gekommen ist. Nachdem er sich in seiner Jugend aber neben der Musik auch dank der Ortweinschule intensiv mit Bildender Kunst auseinander gesetzt hat, stand Erwa dann vor einer schwierigen Entscheidung: Musik oder Film. Dass der heute 35-Jährige sich dann aber doch für eine Laufbahn in der Film-Branche entschieden, ist dem Rat seiner Mutter zu verdanken. Was folgte, war die Aufnahme an die Münchner Filmhochschule, sein erster Kinofilm „Heile Welt“ (2007), für den er den Großen Diagonalepreis erhielt, die ORF Serie „tschuschen:power“ und 2015 die Berlinale-Einladung seines zweiten Spielfilms „HomeSick“.

Es war auch während seiner Zeit an der Filmhochschule, als er Andreas Steinhöfels Roman „Die Mitte der Welt“ zum ersten Mal las und auf Anhieb begeistert war. Im Buch geht es um den jungen Phil, der mit seiner Zwillingsschwester Dianne und seiner Mutter Glass einerseits abseits der Gesellschaft wohnt, andererseits abseits der gesellschaftlichen Normen lebt. Denn seine Mutter hat wechselnde Liebhaber, seine Schwester pflegt eine innige Beziehung zu Tieren und Pflanzen und er selbst verliebt sich ausgerechnet in einen Mitschüler. Erwa bezeichnet das Buch als „Loblied an das unangepasste Leben“. Tatsächlich trafen Erwa und Steinhöfel aufeinander, als Erwa noch Student war. Erwa war schon damals an den Filmrechten interessiert, bekommen hat er sie aber erst Jahre später, nachdem zuerst schon eine andere Firma mit der Produktion beginnen sollte. Seit dem Tag, an dem sich Erwa die Rechte sicherte, und dem Kinostart sind nun sechs Jahre vergangen.

Am 11. November 2016 kommt „Die Mitte der Welt“ nun auch in Graz in die Kinos (genauer gesagt ins Schubert Kino, ins Cineplexx, ins Geidorf Kunstkino sowie in die UCI Kinowelt Annenhof). Mit seiner Heimatstadt verbindet Erwa noch einiges. Ein Mal im Jahr bietet Erwa einen 6tägigen Intensiv-Filmworkshop für filminteressierte Jugendliche in Zusammenarbeit mit beteiligung.st an. 2015 war er hier mit seinem Kinofilm „HomeSick“ zur Diagonale eingeladen und auch ohne Filmfestival kehrt er noch gerne aus Berlin in seine Heimatstadt zurück. „Es gibt in Graz eine rege Kulturszene“, so der Wahlberliner. Er würde das Lendviertel auch mit Neukölln vergleichen, wie das der Guardian zuletzt getan hat, Graz an sich sei aber viel diverser als das Berliner Kultviertel.  Dass die diverse und hochkreative Grazer Kulturszene erhalten bleibt und Graz nicht zur Verbotsstadt wird, davor warnt er allerdings. Auch dass junge KünstlerInnen nur spärlich gefördert werden, bemängelt der Filmschaffende: „Graz hofft, dass die Künstler und Kulturschaffenden da bleiben, gleichzeitig sollen sie das aber ganz alleine schaffen. Und das ist Quatsch, das funktioniert nicht.“ Graz hätte seiner Meinung nach – was Kultur angeht – noch viel Potenzial.

Sein eigenes Potenzial zeigt der Regisseur nun im Kino. In Graz premiert „Die Mitte der Welt“ am 11.11.2016 im Schubert Kino, er wird außerdem im Cineplexx, im Geidorf Kunstkino sowie in der UCI Kinowelt Annenhof gezeigt.


Hier könnt ihr euch den Trailer zu „Die Mitte der Welt“ ansehen:

 

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