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Flowerpower gegen den Leerstand

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Gekommen um zu bleiben? Gerlinde Kraschitz versucht einen schwierigen Standort mit Blumen & Accessoires zu beleben.

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Ein Blick auf das neu eröffnete“Blumen & Accessoires“ in der Annenstraße 45.

Ein Baugerüst verstellt den Blick auf die Fassade des Eckhauses in der Annenstraße 45, ein graues, unscheinbares Gebäude, das schon bessere Zeiten erlebt hat. Und die neuen Straßenbahnhaltestellen am Esperantoplatz erhöhen die Sichtbarkeit auch nicht gerade. Dabei hat sich dort vor einigen Tagen im Erdgeschoß etwas getan: Passanten blicken immer wieder neugierig auf die Auslage. „Eine Auslage lacht Leute an“, sagt Gerlinde Kraschitz, die hier am Mittwoch ihren neuen Laden „Blumen & Accessoires“ eröffnet hat. Über dem auffälligen, pinken Schild sind noch Spuren der Vergangenheit hängen geblieben: “Olliwood“ ist als dunkler Schriftzug zu erkennen.

Bewegung im Viertel
„Durch die beiden Straßenbahnhaltestellen direkt vor der Tür erhoffe ich mir hier schon mehr Kundschaft“, sagt Gerlinde Kraschitz auf die Frage, warum sie sich für den Esperantoplatz als neuen Standort entschieden hat. Die Geschäftsfrau hat schon seit jeher einen Bezug zum Annenviertel. In der Vergangenheit führte sie bereits einen Spielzeugladen in der Annenstraße. Danach zog sie nach Judendorf, um dort ein kleines Lokal zu betreiben. Vor einigen Jahren verschlug es sie zurück ins Viertel, um dort eine Filiale des „Holland Blumen Mark“ zu leiten. Doch dort blieben nach dem Umbau der Haltestelle am Hauptbahnhof die Kunden aus. Frau Kraschitz sah sich gezwungen ihren Standort zu wechseln. Mit „Blumen & Accessoires“ erfüllt sich die Grazer Floristin nun einen Traum.

Nicht für alle ihrer Vorgänger im Haus 45 hat sich allerdings die Hoffnung auf Erfolg erfüllt. Die Konditorei Steinberger ging 2011 in Konkurs und das Café „das fotograf“ fand keinen großen Anklang. Die Idee, ein Fotostudio mit einem Kaffeehaus zu verbinden, hat sich bei den Viertelbewohnern nicht recht durchgesetzt.

Steampunk als Vorreiter
Lediglich die Boutique „Olliwood“ war zuletzt in der Annenstraße 45 erfolgreich. Mit seiner außergewöhnlichen Steampunk- und Rockabilly-Kollektion traf Oliver Wieland offenbar einen Nerv. Um seiner Modelinie mehr Platz zu verschaffen, zog er vor Kurzem sogar in ein größeres Lokal auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sein Geheimrezept: „Ich verkaufe Dinge, die in Österreich sonst niemand hat.“ Trotzdem teilt er die Meinung von Frau Kraschitz, dass zu extravagante Geschäftsmodelle in der Annenstraße oft nicht akzeptiert werden.

DIe neue Inhaberin Gerlinde Kraschitz in ihrem Blumenmeer
Die neue Inhaberin Gerlinde Kraschitz hat alles im Griff

Aus diesem Grund möchte die Inhaberin von „Blumen & Accessoires“ mit einer bodenständigen Idee und einem Sortiment aus duftenden Schnittblumen, Zimmerpflanzen, bunten Sträußen und ausgefallenen Dekorationsartikel das Geschäftslokal aufblühen lassen. „Die Straße ist nach dem Umbau zwar belebter, aber es gehören anständige Geschäfte her, die Annenstraße braucht Magneten.“

Von Katrin Rathmayr, Kerstin Quast, Veronika Sattlecker, Markus Scheucher, Maximilian Prasch

Geboren und aufgewachsen in Graz – jetzt will Max hier zum Sportjournalisten reifen. Das Annenviertel erlebt der 20-jährige bei der Annenpost nun erstmals von innen. Die Vielfältigkeit des Stadtteils hat ihn beeindruckt.

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