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Das leere Herz des Viertels

in VIERTEL(ER)LEBEN von

Die Annenstraße: wunderbare Vielfalt und trostloses Pflaster, gelungen neugestaltet und grässlich verbaut. Zahlreiche bunte Geschäfte soweit das Auge reicht – doch gibt es auch blinde Flecken. Leerstehende Örtlichkeiten, verkommen, verstaubt und aus längst vergangenen Zeiten. Wir sind die Annenstraße mal links, mal rechts entlangflaniert und haben sowohl einen Blick auf als auch in die Leerstände der Straße gewagt. 

 Fotos: Lucas Kundigraber

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1. Wir starten am westlichen Ende der Annenstraße und gehen stadteinwärts. Dort fällt uns auch schon das erste leerstehende Geschäft auf – nach Auskunft der Nachbarn befand sich darin mal ein Reisebüro, danach eine Leiharbeitsfirma. Die Räumlichkeiten sind zu vermieten.

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2. Gegenüber des ehemaligen Reisebüros befindet sich auch schon der nächste Leerstand. „Restposten“ klebt in roten Lettern auf einem Auslagenfenster, das rechte Fenster darüber verspricht „elegante Freizeit“. Drinnen wird offensichtlich umgebaut.

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3. Hier befand sich früher ein Café. Die Frisörin nebenan wollte ursprünglich diese Räumlichkeiten erwerben, aber ein Besitzer oder ein Vermieter war nicht auffindbar. Wir wagen einen Blick hinein. Auf einem kleinen Tisch steht ein Topf mit kitschigen gelben Plastikrosen, daneben eine Cola-Dose. Im Hintergrund erkennt man lachsfarbene Wände und Fliesen.

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4. In der Annenstraße 51 war wohl früher ein „Fashion Beauty Inside“-Laden. Jetzt steht er leer.

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5. Die leerstehenden Räume in der Annenstraße 52 gehören wohl zu den interessanteren der Annenstraße. War hier früher ein China-Restaurant mit dem klingenden Namen „City Garden“ (das Schild ist noch immer gut zu sehen), kam danach ein „Tipico Sportwettcafé“. Geht man die Treppe zur Eingangstür hoch und wendet man seinen Blick gen Himmel, kann man noch immer ein Glasfenster mit Fischen erkennen – übriggebliebene „chinesische“ Spuren.

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6. Wo sich bis vor dem Umzug noch die Boutique „Oliwood“ befand, war früher das Café „Das Fotograf“, wie es drinnen aussah kann man hier noch sehen. Demnächst soll es hier „Blumen & Accessoires“ zu kaufen geben.

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7. Auch die Kleiderreinigung „Stross“ ist umgezogen. Was jetzt in die leeren Räume kommt, ist noch ungewiss.

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8. Neben dem Backwarenladen, bei dem es gute Sachen von gestern zum halben Preis gibt, befinden sich ebenfalls leere Räume. Früher war hier ein „ASC-Reisebüro“.

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9. Gegenüber befand sich vor Kurzem noch das griechische Lokal „Mykonos“ – vor langer Zeit war hier ein „Wienerwald“. Die VIVAT Touristik und Managmentservice GmbH, der auch das Hotel Drei Raben gehört, sucht nach einem Nachmieter.

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10. Laut Auskunft des Goldladenbesitzers nebenan sind diese leerstehenden Räume ein Lager von „irgendeinem Geschäft hier“.

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11. Neben der verbliebenen Sparkassen-Filiale befindet sich ebenfalls ein leerstehender Laden. Derzeit sind Gebrauchsgegenstände in der Auslage ausgestellt. Früher befand sich hier ein Second-Hand-Geschäft, das neben Elektrogeräten auch Sportartikel verkaufte. Seit September 2013 gibt es dort nichts mehr. Laut Auskunft des Besitzers befindet sich im ersten Stock ein cirka 400 m² große Fläche, die ebenfalls leer ist.

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12. Früher war alles für die Haare. Den „Friseurbedarf Roma“ gibt es nicht mehr.

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13. Im Stehcafé „Gino Treff“ wird schon lange kein Murauer mehr ausgeschenkt.

 

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14. Wo sich früher in der Auslage vielfältige Süßigkeiten befanden, nämlich im Süßwarengeschäft „Pagl“, war danach eine Auer-Filiale. Jetzt steht das Geschäft leer. An der Fassade des Gebäudes erkennt man noch den Schriftzug „Pagl Süßigkeiten“.

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15. Dieses Café, in dem sich früher der Feinkostladen „Reiner“, danach ein Café befand, steht ebenfalls schon lange leer.

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16. Wie auch dieses Geschäft, welches aber laut einem Leser-Posting auf Facebook ab 01. Oktober wieder vermietet wird.

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17. Der Billigwarenladen, der hier früher Ramsch verkaufte, ist auch seit längerer Zeit umgezogen. Früher befand sich hier laut einem Posting eine Bank.

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18. Wir befinden uns nun am östlichen Ende der Annenstraße – das letzte der leerstehenden Geschäfte befindet sich vor uns. In der Annenstraße Nr. 9 war bis Februar oder März 2014 ein Designerladen – hier wurden für knapp ein Jahr selbst angefertigte Taschen angeboten.

 

Die Annenpost informierte schon 2013 über Leerstände in der Annenstraße, damals noch vor dem Umbau. Die leerstehenden Geschäfte und Lokale werden wohl auch Gesprächsstoff für den kommenden Annentalk beim Annenviertel-Flohmarkt liefern.

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4 Comments

  1. Ich finde diese Entwicklung sehr bedenklich und gut, dass dieser Artikel erschienen ist. Mich würde noch interessieren wieviel Miete für ein Geschäftslokal im Durchschnitt verlangt wird und wem die leerstehenden Objekte gehören.

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