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Status: Offen für alles

in VIERTEL(ER)LEBEN von

Eine Idee für ein Projekt zu haben, ist leicht. Aber bei der Umsetzung kann es Probleme geben. Diese zu vermeiden, hat sich der neue Jugendverein Open Space in der Annenstraße zum Ziel gesetzt.

Seit einer Woche gibt es in der Annenstraße einen neuen Raum, der auf ganz besondere Weise „offen“ sein will. Und zumindest mit seiner bunten Auslage sorgt er jetzt auch schon auch für ein Mehr an Farbe im Viertel. „Open Space – Jugendliche helfen Jugendlichen“ heißt der gemeinnützige Verein, der im Vorjahr gegründet wurde und seit 13. Jänner sein Projektbüro regelmäßig öffnet, um jungen Ideen Raum zu geben, Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 22 Jahren dabei zu helfen, sich untereinander zu vernetzen und gemeinsam Projekte umzusetzen.

Die Homebase von Open Space befindet sich in der Annenstraße 27, gleich beim Roseggerhaus.
Die Homebase von Open Space befindet sich in der Annenstraße 27, gleich beim Roseggerhaus.

Univents Geschäftsführer Hannes Schalk und sein Projektleiter Milad Kadkhodaei gründeten diesen Verein, da sie einmal weg von der klassischen Eventschiene wollten. Denn die Univents ist neben dem bekannten Usifest auch Veranstalter des „Soundberg“ oder des „Uni Opening“ in der Grazer Stadthalle. Hannes Schalk und der 31-Jährige Medizinstudent wollten einmal etwas anderes ausprobieren, das aber eine ähnliche Zielgruppe anspricht. Auch die Miete und andere Anlaufkosten übernimmt ebenfalls die Univents.

Ziel sei, das Konzept „Jugendliche helfen Jugendlichen“ irgendwann auch auf die ganze Steiermark auszuweiten. Das Annenviertel als Standort haben die Betreiber bewusst gewählt, weil es ein aufstrebendes Viertel sei, das – ebenso wie der Open Space – offen für alle ist. Man wolle den Jugendlichen keine Regeln vorschreiben, sondern das Bewusstsein dafür schärfen, respektvoll miteinander umzugehen. Daher gibt es im Open Space auch eine „Fluchkassa“, eine Spar-„Kuh“, in die man für jedes Schimpfwort, das man im normalen Sprachgebrauch nicht verwendet, symbolische 10 Cent einzahlen soll.

Eines der Projekte, die der Open Space derzeit betreibt, ist ein Round Table, eine Art Diskussionsrunde, in der alle möglichen Themen besprochen werden.
Kadkhodaei: „Wir haben keinen festgelegten Rahmen,  wir geben einen groben Input und schauen, was von den Open-Spaclern kommt.“ Aktive Teilnahme an der Diskussion ist erwünscht, aber wenn jemand nur zuhören möchte, ist er natürlich ebenfalls herzlich willkommen. Einmal pro Monat finden sich 20 bis 40 Jugendliche zusammen und diskutieren mögliche Projekte und Ideen.

Aus einem dieser Round Tables ist die erste Tauschbörse des Open Space entstanden. Am 10. Jänner fanden sich die Open-Spacler in der Homebase zusammen, um Bücher, Schmuck oder Kleidung, die nicht mehr in Verwendung sind, von zu Hause mitzunehmen, und im Projektbüro gegen andere Dinge einzutauschen oder sie einfach zur Verfügung zu stellen, wenn sie jemand anderes brauchen kann. Dieses Prinzip des Tauschens und Wiederverwertens haben die Betreiber auch in der Homebase verwirklicht, die gesamte Einrichtung wurde kostenlos beschafft, auf Portalen wie „willhaben“ oder nach einem Streifzug durch die eigene Wohnung oder die der Großeltern.

Auch so manches Gespräch ist beim Herumstöbern entstanden.
Auch so manches Gespräch ist beim Herumstöbern entstanden. © Open Space

Erstmals im Jänner wird auch ein Doku-Abend über „Lebensmittelverschwendung“ veranstaltet. Geplant seien außerdem Abende zu den Themen „Religion-Multikulturalität“ und „Frauen“, besonders in Bezug auf junge Mütter. „Alle Ideen, die Jugendliche haben, sind willkommen. Wir sind nur da, um ihnen bei der Umsetzung zu helfen.“ Alle, die ihre kreativen Ideen umgesetzt sehen wollen, sind hier also genau richtig.

 

[box]Try & Die – Doku-Abend „Lebensmittelverschwendung“
Open Space
Annenstraße 27
Dienstag, 28.1. ab 18.30 Uhr
keine Voranmeldung nötig

Allgemeine Öffnungszeiten
Montag & Donnerstag: 14 – 17 Uhr
Dienstag & Mittwoch: 10 – 13 Uhr
Mittwoch: 17 – 20 Uhr

http://www.openspace.co.at/[/box]

Als einzige Niederösterreicherin bilde ich die offizielle Niederösterreich-Fraktion im Studiengang JPR. Da ich in Linz zur Schule gegangen bin, zähle ich mich aber zu den Oberösterreichern. Abseits der FH sind meine Lieblingsbeschäftigungen natürlich lesen (ist ja auch Pflicht) und vor allem reisen. Sowohl an die Strände der Welt als auch Kulturreisen nach China oder Kanada. Darum ist mein größter Traum, so viele Länder wie möglich zu bereisen, möglichst in Verbindung mit journalistischer Arbeit. Auf die Frage, was ich nicht kann, muss ich antworten: kochen. Diese Unfähigkeit gefährdet das Überleben einer alleinlebenden Studentin. Aber ich werde besser.

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