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Beratung, Arbeit, Neubeginn

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Vor 30 Jahren wurde in der Ungergasse die Beratungsstelle BAN gegründet. Heute ist BAN vor allem durch das Verkaufsgeschäft und durch die pinken LKW’s, die durch Graz brausen, bekannt. Mit der Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt ist BAN aber vor allem ein nachhaltiges Unternehmen mit Zukunft.

BAN wurde 1983 von AbsolventInnen der Sozialakademie Graz als Beratungsstelle für Arbeitslose und Nichtsesshafte gegründet. Nach einem Jahr begann man, zusätzlich zur Beratung auch erste Beschäftigungsinitiativen zu organisieren. Diese Idee ist im Grunde bis heute präsent; 1995 musste jedoch die klassische Beratungsstelle aufgegeben werden, da finanzielle Mittel fehlten. Seither wurde der Beschäftigungsbetrieb stärker und professioneller.

(c) BAN
Das Aushängeschild von BAN in Graz: die pinken Transporter

Durch die einjährige Beschäftigung bei BAN werden Langzeitbeschäftigungslose wieder in den Arbeitsmarkt integriert. „Dieser Platz ist für Leute, die noch ein Jahr brauchen, um dann wieder den Sprung in die Arbeitswelt zu schaffen“, so der Geschäftsführer Christian Wolf. Man helfe den Leuten dabei, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. BAN bietet diesen Menschen in Kooperation mit dem AMS ein befristetes Dienstverhältnis, und bei Bedarf erhalten die Beschäftigten Schuldnerberatung oder Hilfe bei Wohnungsfragen.

Die rund 50 Mitarbeiter, die derzeit bei BAN beschäftigt sind, sind im Verkauf, in der Tischlerei, in der Elektroabteilung oder im Büro tätig. Außerdem bietet BAN kostenpflichtige Räumungen und Transporte an. Von diesen Räumungen wird versucht, möglichst viel wiederzuverwenden: Der Großteil der Waren geht direkt in den Verkauf, Elektrogeräte werden repariert, und in der Tischlerei werden höherpreisige Möbel restauriert. Für den Geschäftsführer ist es wichtig, dass die Personen in einem Bereich eingeteilt werden, der zu ihnen passt. „Wir schauen hier nicht auf Defizite, wir schauen darauf, was jemand kann und welche Talente jemand hat“.

Den liebevoll dekorierten und gut sortierten Second-Hand-Laden findet man in der Ungergasse 31: Neben gebrauchten Möbelstücken, die professionell restauriert werden, Geschirr und Kleidung laden auch Unmengen an Büchern zum Stöbern ein.

(c) BAN
Möbel-Ecke in den Verkaufsräumen von BAN

Neben der Integration ist das marktwirtschaftliche Umfeld ein besonders wichtiger Aspekt. So stellt BAN Produkte her und bietet Dienstleistungen an, die zu Marktpreisen verkauft werden können. „Das, was wir anbieten, soll die Qualität haben, die am Markt bestehen kann“, betont Wolf.

Einen weiteren Teil der der Philosophie von BAN stellt Recycling und Re-Use dar. Da es hier einen Engpass gibt, will man in Zukunft vor allem stärker versuchen, Ware zu beschaffen, ohne von den Räumungen abhängig zu sein. BAN organisiert hierfür Recycling-Kooperationen mit Handelsketten wie Kika und Leiner und auch mit der Holding Graz. Weiters wird gemeinsam mit der Caritas versucht, mit Containern eine stärkere Quote für Textilsammlungen zu bekommen. Demnächst wird auch über eine Kooperation mit H&M und über einen zweiten Shop in einem Einkaufszentrum nachgedacht.

(c) BAN
Hochwertige und besondere Möbelstücke werden in der Tischlerei restauriert

Was BAN für Wolf so spannend macht: „Man hat einerseits ein gut geführtes Wirtschaftsunternehmen und andererseits eine arbeitsmarktpolitische Tätigkeit. Man hat eine Integrationsfunktion und das ist etwas, mit dem man für eine gewisse Nachhaltigkeit sorgt.“

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BAN – Beratung, Arbeit, Neubeginn

Ungergasse 31

Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.15-17 Uhr

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Stefanie will hinaus in die Welt. Ein Stück weit hat sie es auch schon geschafft, so ist sie nicht mehr im idyllischen Klöch in der Südsteiermark zuhause, sondern in Graz. Reisen, Musik, Bücher und ihre alten Fotoapparate sind Dinge, auf die sie im Leben nur ungern verzichten würde. Die musikaffine Weltenbummlerin studiert Journalismus & PR an der FH Joanneum.

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