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Kein Platz für Naschmarkt und Moschee

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Am 8.5. hat der Bezirk Gries zu einer Bürgerversammlung im Begegnungszentrum in der Albert-Schweitzer-Gasse geladen. Nur knapp ein Viertel der 50 Stühle ist belegt, dem Diskussionspotential tut dies aber keinen Abbruch.

Von Monica Nadegger (Text) und Maria Steinwender (Fotos)

 

Was sich im vergangenen Halbjahr im Bezirk verändert hat und welche Neuerungen anstehen, wird vor einer kleinen Runde engagierter Bewohner besprochen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Bezirksparteiobmann Johann Haidinger (ÖVP) folgt eine Erläuterung der Aufgaben und Funktionen des Bezirksrats. Anschließend wird der bürokratischen Pflicht einer ordentlichen Bürgerversammlung in Form des Informations- und Rechenschaftsberichts etwas Platz eingeräumt.

Was ist passiert?

Ein Überblick über das letzte Halbjahr bringt alle Besucher bezirkspolitisch auf den neuesten Stand. Hauptthemen sind die Abänderung des Bebauungsplanes, das Verkehrsproblem rund um den Grazer Hauptbahnhof und die Parkplatzkontrollen durch das Parkamt. Das letzte Thema erhitzt die Gemüter der Teilnehmer. Es werde zu schnell gestraft und dann auch noch viel zu hoch, sind sich die Besucher einig. Johann Haidinger beschwichtigt, dass die Situation durch eine Petition an den Bundesgesetzgeber entschärft werden soll. Zum Abschluss des amtlichen Teils folgt eine Einladung zu einem Fest im Oeverseepark. Am 9. Juni wird  gemeinsam gegrillt und getratscht, um die Kommunikation zwischen Alteingesessenen und Neuzugezogenen zu verbessern. Bei der Versammlung selbst sucht man das multikulturelle Publikum leider vergeblich.

DSC_0855 Ebenfalls anwesend: Bezirksrätin Christine Lackner

Was muss passieren?

Nach dem Rechenschaftsbericht bleibt Zeit für Fragen und Anliegen der Bürger. Gleich am Beginn kommt das Thema Naschmarkt am Griesplatz zu Sprache. Die Euphorie des Bezirksparteivorstands Georg Topf (ÖVP) und Bezirksvorsteher Johann Haidinger wird gleich durch den Unmut der Zuschauer gedämpft. Zu laut und zu unnötig sei der Markt am Griesplatz. „Herr Haidinger, wann ziehen Sie denn nach Wien?“ hört man eine Frau aus dem Publikum fragen. Auf den verwunderten Blick Haidingers folgt prompt die Pointe – „wenn Ihnen der Naschmarkt doch so gut gefällt“.

Die Diskussion schwenkt jedoch schnell zu einem anderen, altbekannten Thema, dem Bebauungsplan für den Bezirks Gries. Ein Dorn im Auge ist den Anwesenden der angebliche Bau einer Moschee in einem viel zu kleinen Innenhof Nähe Oeverseegasse/Lissagasse. Die Bürger befürchten laute Feiern, Gebetsrufe und Parkplatzkatastrophen durch das Gebetshaus. Johann Haidinger beruhigt jedoch: „Es gibt weder einen Muezzin, noch einen Lautsprecher in dem geplanten Turm“. Eine Frau unterstellt der Stadt, dass sie „erneut ein Gefälligkeitsgutachten dem Gesetz vorgezogen hat“. Haidinger äußert sich vage und beschwichtigend zu den Vorwürfen. Man habe die Sachlage gegenwärtig nicht präsent und könne sich nur erkundigen, so oder ähnlich wird der Großteil der Bürgeranliegen beantwortet. Unmut wird auch über die fehlenden Parkmöglichkeiten und die nicht vorhandenen Grünflachen geäußert, Kern der Diskussion bleibt stets der umstrittene Bebauungsplan.

Konkrete Antworten hat die Veranstaltung nicht geliefert. Dennoch merkt man die Bemühungen des Bezirksrats, gemeinsam mit den Bürgern das Leben im Bezirk Gries zu verbessern und zu verschönern.

 

Monica Nadegger, geboren am 13.09.1991 kommt ursprünglich aus St. Johann im Pongau. Die leicht chaotische Jungjournalistin hat kürzlich die abwechslungsreiche Gebirgslandschaft im Westen Österreichs verlassen, um neben Graz auch das Annenviertel zu erkunden. Monica ist nicht nur naturverbunden, auch die Mathematik und alle anderen Naturwissenschaften bereiten ihr keinerlei Schwierigkeiten. Neben Sport, Musik und der Liebe zu ihrer Salzburger Heimat, wird sie ab sofort mit ihren umfassenden Interessen ihre neue Heimat Graz bereichern.

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2 Comments

  1. Bezirksparteiobmann und Bezirksrat sind doch zwei verschiedene Dinge. Bitte das doch zu unterscheiden und anführen von welcher Partei die Leute sind, das trägt zur Klarheit bei 🙂

    • Danke für den Hinweis! Nachträglich wurden noch die Information zu den Parteien hinzugefügt und Bezirksvorsteher sowie Bezirksrat für das bessere Verständnis verlinkt.

      mfg, Monica

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